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Europäischer Weltraumbahnhof Kourou: Erste Sojus-Rakete bald startbereit

Sojus in Kourou
Sojus in Kourou | Für einen ersten Testcountdown zur Erprobung der neuen Sojus-Startrampe in Kourou in Französisch-Guayana wurde Anfang Mai 2011 erstmals eine Sojus-Trägerrakete aufgerichtet. Ihr fehlt auf diesem Bild die Nutzlastspitze und die Rakete wurde für den Test auch nicht betankt.
Seit der Einstellung des äußerst erfolgreichen Ariane-4-Programms Anfang des Jahrtausends aus politischen und finanziellen Gründen, klafft im europäischen Trägerraketen-Portfolio eine Lücke bei den Transportmitteln für mittelgroße und mittelschwere Satelliten bis etwa drei Tonnen. Um sie zu schließen, holte die Europäische Weltraumbehörde ESA und die Satellitentransportgesellschaft Arianespace die russische Trägerrakete Sojus ins Angebot, die seit mehr als 50 Jahren als Arbeitpferd der russischen Raumfahrt dient.

Im Spätherbst dieses Jahres soll sich nun die erste Sojus-Rakete in den Himmel über dem europäischen Weltraumbahnhof Kourou in Französisch-Guayana erheben. Für die Starts wurde dafür extra eine neue Startrampe, eine exakte Kopie der bewährten russischen Technik aus dem Kosmodrom Baikonur, gebaut. Sie wurde nur geringfügig für die tropischen Bedingungen in Französisch-Guayana modifiziert.

Blick auf die Triebwerke und erste Stufe | Ein noch ungewohnter Anblick in der europäischen Raumfahrt ist diese Ansicht der Triebwerksbündel der ersten Stufe der Sojus-Trägerrakete. Ihr Erststart ist für den Spätherbst 2011 von Französisch-Guayana aus vorgesehen.
Um sicherzustellen, dass die neue Startrampe auch exakt so wie vorgesehen funktioniert, führte die ESA Anfang Mai einen ersten Countdown zu Testzwecken durch, bei dem die unbetankte Rakete auf der Startrampe aufgerichtet wurde. Derzeit befinden sich schon zwei flugtaugliche Exemplare der Sojus-Trägerraketen in Kourou, von denen eine nun für den Test herhalten musste.

Der Starttest endete mit einem simulierten Start und Überflug der Küstengebiete Französisch-Guayanas. Derzeit werden die beim Testcountdown gewonnenen Erkenntnisse ausgewertet. Unter anderem wurde auch ein Startabbruch durchgespielt.

Tilmann Althaus

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  • Quellen
ESA, 5. Mai 2011

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