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Sommerloch heute: Essgewohnheiten sind hartnäckig

Verschiedene Landesküchen haben sich über Generationen hinweg nur langsam verändert. Das berichten Forscher um den Physiker Osame Kinouchi von der Universidade de São Paulo, nachdem sie die britische, französische sowie brasilianische Kochkunst mit Hilfe statistischer Methoden eingehend analysiert hatten.

Das Team, darunter auch Ernährungswissenschaftler und Informatiker, verglich zunächst das mittelalterliche Kochbuch Pleyn Delit mit drei maßgeblichen Kochbüchern aus Großbritannien, Frankreich und Brasilien: dem New Penguin Cookery Book, dem Larousse Gastronomique und dem Dona Benta. Insgesamt bezogen sie mehr als 3000 Kochanleitungen in ihre Studie ein. Dabei dienten Zeit, Anzahl der verwendeten Zutaten und Rezepte in jedem Buch sowie das Verhältnis zwischen der Anzahl der Zutaten und Rezepte darin als Faktoren, um die zeitliche Änderung und die jeweilige Relevanz der Inhaltsstoffe aufzudecken.

Auch die Wissenschaft kennt ein Sommerloch. Mehr und mehr fluten dann Ergebnisse die Medien, die sonst kaum den Weg in die Berichterstattung finden. Mit der Reihe "Sommerloch heute" möchten wir Ihnen eine Auswahl präsentieren.
In einem weiteren Schritt erstellten sie in jeder nationalen Küche eine Rangliste der wichtigsten Lebensmitteltypen, indem sie jeweils deren Nutzungshäufigkeit ermittelten. Diese verglichen sie mit den ähnlich bewerteten Zutaten einer der beiden anderen ausländischen Küchen. Das sich abzeichnende Muster deutet darauf hin, dass sich alle unsere Speisen in ähnlicher Weise entwickelt haben. Die Forscher kommen schließlich zu dem Fazit, dass sich die verschiedenen Landesküchen nur sehr langsam entwickeln. Ob nun am Beispiel des Iren mit seinen Kartoffeln, des Franzosen mit seinen Froschschenkeln, des Deutschen mit seinem Sauerkraut oder des Ghanaers mit seinen Mehlbananen – auch die immer globalere Esskultur wird es in Zukunft wohl nicht schaffen, einige tief verwurzelte, lokale Delikatessen auszumerzen. (mp)
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