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News: Feuerwerk über dem Pazifik

Nach wie vor ist die Eroberung des Weltraums ein schwieriges Geschäft. Dies musste die US-Firma SpaceX wieder feststellen, als am 3. August ihre Rakete Falcon 1 zum dritten Mal in Folge versagte. Diesmal misslang die Trennung der ersten von der zweiten Stufe. Dies ist ein deftiger Rückschlag für den ehemaligen Internet-Unternehmer Elon Musk, der SpaceX im Jahr 2002 mit seinem beträchtlichen Privatvermögen gründete.
Start einer Falcon-1-Trägerrakete
Die Rakete hob am 3. August um 17:34 Uhr MESZ von ihrer Startrampe auf der Insel Omelek ab, Teil des Kwajalein-Atolls unter US-Verwaltung. Der Start schien perfekt zu verlaufen, rasch zog die Rakete in den blauen Himmel davon. Zwei Minuten und 39 Sekunden nach dem Abheben sollten nach dem Ausbrennen der ersten Stufe Sprengbolzen zünden und die erste von der zweiten Stufe abtrennen.

Offenbar zündeten die Bolzen nicht, auch das autonome Zweitsystem versagte. Die erste Stufe trennte sich nicht ab. Unklar ist derzeit, ob dennoch der Raketenmotor der zweiten Stufe anlief. Sollte er gezündet haben, bedeutet dies auf jeden Fall ein Feuerwerk, da die heißen Abgase sich gewaltsam ihren Weg nach draußen bahnen.

Ein Versagen aller Sprengbolzen hat es in der Geschichte der Raumfahrt bislang noch nicht gegeben. An Bord der Falcon 1 befanden sich der kleine Satellit Trailblazer des US-Militärs, zwei kleine NASA-Nutzlasten und ein Urne mit der Asche Verstorbener, darunter vom Astronauten Gordon Cooper und dem Star-Trek-Schauspieler James Doohan ("Scotty").

Die Falcon 1 ist vom Pech verfolgt, der Erststart im März 2006 endete wenige Sekunden nach dem Abheben in einem Feuerball, da Treibstoff aus der ersten Stufe herausleckte. Beim zweiten Versuch genau ein Jahr später erreichte die Rakete tatsächlich den Weltraum. Da aber der Treibstoff in der zweiten Stufe hin- und herschwappte, konnte sich die zweite Stufe nicht stabilisieren und erreichte nicht die Umlaufbahn. Dieses als "sloshing" gefürchtete Verhalten flüssiger Treibstoffe beim Flug einer Rakete kostete der NASA und den russischen Ingenieuren in den Anfangstagen der Raumfahrt so manchen Träger.

Elon Musk, der Besitzer und Chef von SpaceX, will sich aber von den Rückschlägen nicht abhalten lassen, privat das All mit eigener Rakete zu erobern. Er plant nach der Ermittlung der Fehlerursachen noch in diesem Jahr zwei weitere Startversuche.

TA

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