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Gesundheit: Flammschutzmittel im Hausstaub?

Wissenschaftler haben im Hausstaub hohe Konzentrationen von polybromierten Diphenylethern (PDBE) gefunden, die als Flammschutzmittel in Kunststoffen und Textilien verwendet werden. Die Forscher um Heather Stapleton vom National Institute of Standards and Technology hatten in 17 Haushalten Staub vom Boden und aus Fusseln von Wäschetrocknern untersucht und dabei PDBE-Konzentrationen von 700 bis 30 100 Nanogramm pro Gramm festgestellt. Bisher wurde angenommen, dass Menschen die organischen Verbindungen über die Nahrung aufnehmen. Die in Muttermilch und Blutserum gemessenen Werte ließen sich jedoch nicht allein dadurch erklären.

PDBEs finden sich beispielsweise in Kunststofffgehäusen von technischen Geräten wie Kopierern, Computern oder Fernsehern oder in Textilfasern und Schaumstoffen, die sich nicht oder nur schlecht entzünden dürfen wie beispielsweise Autositze. Die organischen Substanzen sind sehr stabil und kaum biologisch abbaubar. Sie reichern sich im Fettgewebe von Menschen und Tieren an. Wie sie sich auf die menschliche Gesundheit auswirken, ist bislang weitestgehend unklar. In Tierversuchen hatten sie die Entwicklung und Fortpflanzung von Ratten, Mäusen und Fischen beeinträchtigt und sich schädlich für Nervenzellen und die Schilddrüse gezeigt. Auch eine Krebs erregende Wirkung wird vermutet.

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