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Partnerwahl: Fliegenfrauen blinken sexy

Bei Sonne haben Fliegen lieber Sex - das liegt aber nicht an der Wärme. Tatsächlich machen Reflexe auf den Flügeln die Männchen heiß.
Fliegen beim Sex

Eine neue Art sexueller Signale hat nach eigenen Angaben eine Arbeitsgruppe um den Biologen Gerhard Gries von der Simon Fraser University in Kanada bei Goldfliegen (Lucilia sericata) entdeckt. Demnach erzeugen die einzelnen Flügelschläge der Fliegen bei gutem Wetter kurze Blitze reflektierten Sonnenlichts – und deren Abfolge macht Fliegenmännchen heiß. Wie das Team berichtet, schlagen fortpflanzungsbereite Jungweibchen ihre Flügel mit einer spezifischen Frequenz von 178 Hertz – und genau diese Blitzfrequenz lockt potenzielle Väter an. Der Befund erkläre womöglich auch, weshalb sich Fliegen bei Bewölkung weniger paaren, so Gries: Bei bedecktem Himmel gibt es keine Reflexionen.

Fliegen können unter den Insekten mit am besten sehen und Bilder extrem schnell verarbeiten. Die Arbeitsgruppe vermutet, dass das nicht nur mit den akrobatischen Flugkünsten der Tiere zusammenhängt, sondern auch mit den neu entdeckten Paarungssignalen. Dazu müssen die Tiere die Lichtblitze identifizieren und die verschiedenen Schlagfrequenzen der Flügel gut unterscheiden können.

Das Team filmte Fliegen im Käfig und im Freiland mit Hochgeschwindigkeitskameras und testete ihre Reaktionen bei Sonne, Bewölkung und auf blinkende LEDs mit unterschiedlichen Frequenzen. Tests mit blinkenden LEDs zeigen nach Angaben der Autoren, dass paarungsbereite Männchen auf das Blinken bei 178 Hertz reagierten, auf höhere Frequenzen oberhalb von 200 Hertz, wie sie für Männchen und ältere Weibchen typisch sind, dagegen nicht. Deswegen sei das Blinken vermutlich wichtiger als zum Beispiel der Körperbau der Fliegen.

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