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Materialwissenschaft: Forscher entwickeln essbare superhydrophobe Beschichtung

Beschichtungen, an denen keine klebrige Substanz haftet, sind oft gesundheitlich bedenklich. Dank einer Alternative aus Wachs fällt die Schokosoße praktisch aus dem Becher heraus.
Schüttversuch mit superhydrophober Oberfläche

Extrem wasserabweisende Oberflächen sind keine Neuheit mehr, doch häufig enthalten sie perfluorierte Substanzen, die als gesundheitlich bedenklich gelten. In der handelsüblichen Ketschupflasche findet man sie darum eher nicht, dabei ließen sich so auch noch die zähesten Reste von Sirup, Honig oder ähnlichen Substanzen einfach aus dem Behälter bekommen. Nun hat ein Wissenschaftlerteam um Arun Kota von der University of Colorado eine Oberflächenbeschichtung entwickelt, die sich gefahrlos verzehren lässt. Dank der Schicht auf Basis von Bienen- oder Carnaubawachs bleibt Zähflüssiges nicht länger an den Wänden eines Behälters haften, wie es mit einem Video veranschaulicht.

© Wei Wang, Lewis Strider/Colorado State University
Schüttversuch mit superhydrophober Oberfläche
Die Forscher testeten verschiedene Flüssigkeiten, darunter vor allem notorisch klebrige Soßen.

Die Beschichtung lasse sich aufsprühen, sei kostengünstig und für den Einsatz bei großen Materialmengen geeignet, erklären die Wissenschaftler. Allerdings kämpfen sie offenbar noch mit der Haltbarkeit und der Widerstandsfähigkeit gegen Kratzer. Dennoch sind sie zuversichtlich, den ersten Schritt zu einem Material gemacht zu haben, das anders als herkömmliche superhydrophobe Oberflächen auch für die Nahrungsmittelindustrie interessant ist.

Ob sich derart beschichtete Oberflächen dann auch im Supermarkt finden oder doch eher in Behältern, mit denen Großküchen oder Nahrungsmittelproduzenten hantieren, sei einmal dahingestellt. Zumindest auf absehbare Zeit wird man sich wohl über beharrliche Restchen in der Flasche ärgern dürfen.

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