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Nobelpreise 2008: Friedensnobelpreis für UN-Vermittler Martti Ahtisaari

Friedensnobelpreis
Für seinen unermüdlichen und erfolgreichen Vermittlungseinsatz in internationalen Krisengebieten hat das norwegische Nobelkomitee den ehemaligen finnischen Präsidenten Martti Ahtisaari mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet.

Ahtisaari wurde 1937 geboren. Nach seinem Studium an der Universität Oulo führte ihn seine politische Laufbahn bereits 1965 in das finnische Außenministerium und die Entwicklungszusammenarbeit. In den 1970er Jahren übernahm er erste Aufgaben für die Vereinten Nationen und spielte hierbei unter anderem eine entscheidende Rolle beim Weg Namibias in die Unabhängigkeit, die dort 1989 die ersten freien Wahlen möglich machte. Von 1994 bis 2000 hatte er das Präsidentenamt in Finnland inne, gleichzeitig agierte er als Vermittler im Kosovo-Konflikt.

Martti Ahtisaari | Finnlands Expräsident Martti Ahtisaari bekam für seine unermüdlichen und erfolgreichen Anstrengungen als Vermittler in internationalen Konflikten den Friedensnobelpreis 2008.
2000 gründete er die Nichtregierungsorganisation "Crisis Management Initiative" (CMI) und überwachte im selben Jahr die Entwaffnung der Irisch-Republikanischen Armee. 2005 trug er entscheidend zum Ende des langjährigen Konflikts um die nordindonesische Provinz Aceh bei, indem er als Mediator die Gespräche zwischen indonesischer Regierung und den Führern der Unabhängigkeitsbewegung leitete. Seine letzten Missionen führten ihn wiederum in den Kosovo und außerdem in den Irak, wo er 2007 in Gesprächen zwischen Schiiten und Sunniten vermittelte.

Ahtisaari sei ein herausragender Vermittler, der die Welt ein bisschen friedlicher gemacht und das Gemeinschaftsgefühl zwischen Nationen im Sinne Alfred Nobels gefördert habe, so das Nobelkomitee. Man hoffe, dass "andere von seinen Anstrengungen und Erfolgen angesteckt werden". (af)

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