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News: Frischer Knoblauch muß es sein

Ernährungsforscher haben jetzt Stoffe in Knoblauch identifiziert, welche die Cholesterinproduktion in Leberzellen um 40 bis 60 Prozent senken. Einen solchen Effekt dieser Knolle beobachteten die Forscher schon früher sowohl bei Tieren als auch bei Menschen. Welche spezifischen Bestandteile des Knoblauchs genau dafür verantwortlich sind, zeigen nun die neuen Ergebnisse.
Yu-Yan Yeh, Professor für Ernährungswissenschaften an der Penn State University, Pennsylvania, präsentierte seine Resultate im November 1998 auf dem Kongreß für Recent Advances on the Nutritional Benefits Accompanying the Use of Garlic as a Supplement in Newport Beach, California. Er und sein Co-Autor Lijuan Liu identifizierten eine Gruppe von drei wasserlöslichen, schwefelhaltigen Knoblauch-Bestandteilen: S-Allylcystein, S-Ethylcystein und S-Propylcystein. Diese Stoffe minderten die Cholesterinproduktion in gezüchteten Leberzellen von Ratten um bis zu 60 Prozent. Yeh merkte an, daß sie für ihre Laborstudien frischen Knoblauchextrakt benutzt hatten.

Seine früheren Versuchsreihen mit Ratten ergaben nämlich, daß älterer Knoblauch die Cholesterinwerte lediglich um 15 Prozent senkte. Bei Studien mit Menschen ließ er 34 Männer über einen Zeitraum von fünf Monaten Knoblauchkapseln nehmen, und es zeigte sich ein siebenprozentiger Abfall der "guten" Cholesterinwerte (HDL) und ein zwölfprozentiger Abfall der sogenannten "schlechten" Cholesterinwerte (LDL). Die Summe der beiden Cholesterintypen und hoher Blutdruck werden mit Arterien- und Herzerkrankungen in Zusammenhang gebracht.

Bei ihren Leberzellstudien identifizierten Yeh und Liu noch eine zweite Gruppe wasserlöslicher Komponenten: Glutamat-Derivate der Cysteinverbindungen, welche die Cholesterinbildung um 20 bis 35 Prozent minderten. Sie fanden außerdem eine dritte Gruppe wasserlöslicher Chemikalien ohne hemmende Effekte. Eine Gruppe von fettlöslichen, schwefelhaltigen Knoblauch-Substanzen verminderte – in kleinen Konzentrationen – die Cholesterinbildung nur geringfügig um 10 bis 15 Prozent. In hohen Konzentrationen tötete sie die Zellen, was keine der wasserlöslichen Substanzen tat.

Die Resultate zeigen, daß die durch Knoblauch erzielten cholsterinsenkenden Effekte anscheinend von der Hemmung der Cholesterinbildung in der Leber stammen. "Die Erfolge erzielten wir durch Kombinationen der wasserlöslichen Bestandteile – die fettlöslichen spielen dabei keine große Rolle", sagte Yeh.

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