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Klimawandel: Gab es 2014 einen Stillstand beim Kohlendioxidausstoß?

Erstmals seit Beginn der Aufzeichnungen produzierte die Welt nicht mehr Kohlendioxid als im Vorjahr - ohne dass eine globale Wirtschaftskrise herrschte.
Kohlekraftwerk

Letztes Jahr produzierte die Menschheit rund 32 Gigatonnen Kohlendioxid – und damit erstmals seit 40 Jahren nicht mehr CO2 als im Vorjahr, obwohl keine globale Wirtschaftskrise herrschte. Normalerweise gingen die Emissionen des wichtigsten Treibhausgases in den letzten Jahrzehnten nur zurück, wenn weltweit Konsum und Produktion einbrachen. "Die Daten sind eine willkommene und bedeutende Überraschung", sagte Fatih Birol von der Internationalen Energieagentur (IAE) gegenüber der BBC. Die Zahlen bedeuteten noch keine Verschnaufpause, deuteten aber an, dass sich Wirtschaftswachstum und Kohlendioxidausstoß zunehmend entkoppelten, so der Chefökonom der IAE. Der Rückgang ging wohl vor allem auf nachlassenden Verbrauch von Steinkohle in China zurück, die dort das Rückgrat der Energieerzeugung darstellt, aber nicht nur das Klima beeinflusst, sondern auch die Luft stark verschmutzt.

Die chinesische Regierung setzt daher seit einigen Jahren verstärkt auf "saubere" erneuerbare Energieträger und drängt auf effizientere Nutzung der Energie. Dazu kommt, dass in vielen OECD-Staaten entweder die Wirtschaft noch etwas lahmte oder dort ebenfalls vermehrt Wind- und Solarenergie ins Netz eingespeist werden und dafür der Kohleverbrauch sinkt. 2014 war damit erst das vierte Jahr seit Aufzeichnungsbeginn, in dem die Kohlendioxidemissionen nicht über dem Vorjahr lagen. Das geschah sonst nur noch Anfang der 1980er Jahre, als sich die USA in einer Rezession befanden, 1992, als die Schwerindustrie des ehemaligen Ostblocks zusammenbrach, sowie 2009 während der letzten globalen Wirtschaftskrise.

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