Direkt zum Inhalt

Raumfahrt: Galileo-Kontrollzentrum kommt nach Oberpfaffenhofen

Satelliten-Konstellation
Das Kontrollzentrum für das europäische Satelliten- Navigationssystem Galileo kommt nach Oberpfaffenhofen, an den dortigen Standort des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR). Darauf haben sich die mit der Realisierung betrauten Industrieunternehmen geeinigt. Von dort aus soll der Regelbetrieb der 30-Satelliten-Konstellation über mindestens zwanzig Jahre hinweg durchgeführt werden.

Ausschlaggebend für diese Entscheidung sei die im Deutschen Raumfahrt-Kontrollzentrum in Oberpfaffenhofen verfügbare Kompetenz aus vierzig Jahren Raumflugbetrieb gewesen, teilte das DLR mit.

Das Galileo-Kontrollzentrum ist das Herzstück des gesamten Galileo-Systems. Zur Minimierung des Ausfallrisikos in der Regelbetriebsphase ist noch ein weiteres Kontrollzentrum in Italien vorgesehen. Die Errichtung des neuen Kontrollzentrums in Oberpfaffenhofen soll nach den Planungen des DLR im kommenden Jahr beginnen. Damit ließe sich schon während der so genannten In-Orbit-Validationsphase (IOV) mit zunächst vier Satelliten ab 2008 ein vollwertiger Betrieb gewährleisten. Nach Vollendung des Aufbaus der Konstellation werden dann die Satelliten mit ihren Nutzlasten von Oberpfaffenhofen aus gesteuert und überwacht. Darüber hinaus wird das Kontrollzentrum die Navigationsdaten prozessieren und das globale Bodensegment mit den zugehörigen Kommunikationsnetzen koordinieren.

Für die Aufbauphase waren den Angaben zufolge bisher 2,1 Milliarden Euro vorgesehen, von denen zwei Drittel von privaten Investoren und ein Drittel aus Steuergeldern kommen sollen. Dieser Betrag wurde auf 2,5 Milliarden Euro angehoben, hieß es am Rande des EU-Verkehrsministerrats. Zusammen mit der Entwicklungsphase soll das System damit 3,6 Milliarden Euro kosten. Galileo soll eine europäische Alternative zum US-Navigationssystem GPS bieten.

Der französische Verkehrsminister Dominique Perben kündigte in Brüssel an, der Sitz des Konzessionsnehmers für Galileo soll der Einigung zufolge nach Toulouse kommen. Dort solle über finanzielle und rechtliche Fragen, Ankäufe, Geschäftsentwicklung und Marketing entschieden werden, fügte Frankreichs Außenminister Philippe Douste-Blazy hinzu.

Schreiben Sie uns!

Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.

Partnerinhalte

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.