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News: Generationswechsel

Im Vergleich zu unser Sonne ist zeta Leporis ein noch jugendlicher Stern, und manches spricht dafür, dass seine Zukunft ganz ähnlich aussehen wird. Jedenfalls wird zeta Leporis von einer mächtigen Staubscheibe umkreist, in der sich genügend Materie für Planeten findet. Womöglich gibt es schon einen, der die Rangelei in jenem Asteroidengürtel so richtig am Laufen hält.
Wenn man etwas über die Geschichte unseres Sonnensystems erfahren will, lässt man seinen Blick am besten in die Ferne schweifen, dorthin, wo andere Sterne strahlen, die dem unseren ähneln aber viel jünger sind. So wie der 70 Lichtjahre entfernte zeta Leporis im Sternbild des Hasen, einem gerade einmal 100 Millionen Jahre alten Gestirn. Im Vergleich zur rund 4,5 Milliarden Jahre alten Sonne ist zeta Leporis also noch ein sehr junger Stern. Als die Sonne in dem Alter war, scharte sie gerade die ersten Planeten um sich.

Was davon übrig blieb, kreist heute – fernab der anziehenden Kräfte der Planeten – in der großen Lücke zwischen Mars und Jupiter um die Sonne. Zwar kommt es hier immer noch zu Kollisionen, doch reichen die Massen nicht mehr aus, um einen richtigen Planeten zu bilden.

Anders im Fall des noch jungen zeta Leporis, wo derzeit beispielhaft ablaufen könnte, was einst unsere Planeten entstehen ließ. Christine Chen und Michael Jura von der University of California in Los Angeles hatten mithilfe des Keck Observatory in Hawaii eine große Staubwolke beobachtet, die um den Stern kreist und mit 340 Kelvin ziemlich warm ist. Diese Staubwolke ist in Wahrheit wohl ein Asteroidengürtel, in dem kleine und große Brocken kollidieren und langsam Planeten bilden. Dies ist zwar selbst nicht zu beobachten, die großen Mengen Staub sind jedoch Hinweis dafür, dass es im Inneren der Wolke zu heftigen Rangeleien kommt.

Der Gürtel um zeta Leporis durchmisst rund zwölf Astronomische Einheiten und ähnelt damit – in kosmischen Maßstäben jedenfalls – dem Asteroidengürtel zwischen Mars und Jupiter, der einen Durchmesser von 5,4 Astronomischen Einheiten aufweist. Bisher beobachtete Staubscheiben maßen mindesten 70 Astronomische Einheiten im Durchmesser. Aufgrund der hohen Temperaturen schätzen Chen und Jura, dass die Materie in einer Entfernung von nur 2,5 Astronomischen Einheiten um zeta Leporis kreist, dessen Masse etwa der zweier Sonnen entspricht.

Normalerweise wird solche Materie bereits innerhalb der ersten 20 000 Lebensjahre eines Sterns verschlungen. Die Tatsache, dass um zeta Leporis bis heute eine Staubscheibe zu beobachten ist, zeugt nach Meinung der Forscher davon, dass sie ständig erneuert wird. Und das könne nur geschehen, wenn im Inneren des Gürtels ständig größere Fragmente kollidieren. Womöglich sei auf diese Weise bereits ein Planet von der Größe des Jupiter entstanden, immerhin enthalte der Materiegürtel um zeta Leporis 200-mal soviel Masse wie der Asteroidengürtel des Sonnensystems. Mit seiner Anziehungskraft wirbelte er den Rest des Gürtels dann ziemlich durcheinander und würde so die Entstehung noch manches Planeten fördern.

  • Quellen
198th Meeting of the American Astronomical Society, Pasadena, 3.-7.6.2001

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