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News: Gigantische Struktur aus Dunkler Materie

Bei einer Durchmusterung von Tausenden von entfernten Galaxien stießen Astronomen auf riesige Filamente aus dunkler Materie. Die Entdeckung unterstützt die Idee, dass dunkle Materie die Entstehung von Galaxien und großen kosmischen Strukturen antrieb.
Das kosmische Netz
Das Team um Liping Fu vom Institut d'Astrophysique de Paris analysierten Daten des Canada-France-Hawaii Telescopes (CFHT) auf Hawaii, an dem eine 340-Megapixel-Kamera angebracht ist – die größte Digitalkamera der Welt. Dunkle Materie, die nur über ihre Schwerkraft mit anderer Materie in Wechselwirkung tritt, müsste Theorien zufolge das Licht von Hintergrundgalaxien ablenken und ihre Form leicht verzerrt erscheinen lassen. In einer Region, die am Nachthimmel rund 300-mal so groß ist wie der Vollmond, fahndeten die Wissenschaftler um Fu nach eben solchen scheinbar deformierten Sternsystemen.

Mit Hilfe dieses so genannten Schwachen Gravitationslinseneffekts konnten sie auf die Verteilung des exotischen Stoffs schließen. Ihre Ergebnisse bestätigen die von kosmologischen Theorien vorhergesagte netzartige Struktur der Dunklen Materie, die auch schon von anderen Forschergruppen nachgewiesen wurde. Allerdings stießen Fu und Co nun auf bis zu 270 Millionen Lichtjahre lange Formationen und damit auf dreimal größere als in vorangegangenen Analysen.

Wissenschaftler gehen davon aus, dass sich die exotische Materie nach dem Urknall zu langen Fäden und Filamenten verdichtete, somit auch gewöhnliche Materie anlockte und die Bildung von Sternen und Galaxien herbeiführte. Mit Hilfe der neuen Resultate hoffen die Astronomen, mehr über die Natur der Dunklen Materie sowie über Geschichte und Entwicklung des Kosmos zu erfahren.

mp

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