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Klimawandel: Gletscher im Ruwenzori-Gebirge schmelzen rapide

Steigende Temperaturen auf Grund des Klimawandels lassen die Gletscherfelder des Ruwenzori-Gebirges abschmelzen. Sollte sich der beobachtete Trend fortsetzen, dürften die Gebiete in spätestens zwei Jahrzehnten eisfrei sein, befürchten Richard Taylor vom University College London und seine Kollegen. Die Gletscherfelder im Ruwenzori-Gebirge sind eine der wenigen tropischen Regionen mit ewigem Eis außerhalb der Anden.

Freilanduntersuchungen und Satellitenbilder hatten gezeigt, dass manche Gletscher in diesem Grenzgebirge zwischen der Demokratischen Republik Kongo und Uganda jährlich zig Meter zurückweichen und sich die gesamte Eisfläche zwischen 1987 und 2003 halbierte. Vor einem Jahrhundert bedeckten die Gletscher noch geschätzt 6,5 Quadratkilometer. Inzwischen ist davon weniger als ein Quadratkilometer noch übrig. Das Team bemerkte außerdem seit den 1960er Jahren einen ständigen Temperaturanstieg, ohne dass sich jedoch die Niederschlagsverhältnisse änderten.

Das Abschmelzen der Gletscherfelder werde den Abfluss der Flüsse in der Region wenig beeinflussen, so die Forscher weiter, da der Wasseranteil aus dem Gletscher dafür zu gering sei. Mit den steigenden Temperaturen in den Hochlagen werde aber ebenso die einzigartige alpine Flora und Fauna verschwinden. Die Folgen für den Tourismus seien bisher nicht absehbar – ebenso wenig wie die Auswirkungen auf den lokalen Bevölkerungsstamm der BaKonzo, für die das Wort "Nzururu" nicht nur Eis und Schnee bezeichnet, sondern auch den Vater der Geister, die das menschliche Leben begründeten und für sein Fortbestehen und Wohlergehen zuständig sind.

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