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Bristlecone: Google enthüllt bisher größten Quantencomputer

72 Qubits interagieren im supraleitenden Quantenrechner Bristlecone. Damit könnte das Gerät klassische Computer überflügeln - aber noch macht es wohl zu viele Fehler.
Nichtlokalität und Verschränkung - die unglaubliche Welt der Quantenteilchen

72 Quantenbit besitzt der neue weltgrößte Quantencomputer Bristlecone, den Google-Ingenieur Julian Kelly am 5. März auf dem März-Meeting der American Physical Society vorstellte. Mit dem Gerät nähert sich Google weiter der angestrebten "Quanten-Überlegenheit" an – jenem Punkt, an dem Quantencomputer Berechnungen ausführen, die jenseits der Möglichkeiten selbst der besten Supercomputer liegen. Das Gerät basiert auf einem älteren Gerät mit neun Qubits, das ein Google-Team 2016 konstruierte, um zu zeigen, dass so ein Gerät mit relativ geringer Fehlerrate Berechnungen durchführen kann. Allerdings hat die neue 72-Qubit-Maschine bisher noch nicht gezeigt, was sie kann – und es wird wohl eine Weile dauern, bis ihre tatsächliche Leistungsfähigkeit bekannt ist.

Bristlecone besteht aus einem supraleitenden Array von Qubits. Das größte Problem dabei ist nicht so sehr, ein Quantensystem mit vielen Qubits zu konstruieren, sondern die Fehlerrate, die die Ergebnisse potenziell unzuverlässig macht. Der Neun-Qubit-Vorgänger von Bristlecone hatte eine Fehlerrate von etwa 0,6 Prozent bei logischen Operationen mit zwei Qubits, den Quantengattern – dieses Rauschen in den Ergebnissen muss noch geringer werden, bevor ein Quantencomputer wirklich leistungsfähiger ist als klassische Rechner. Hier ist eines der Probleme das Ziel, das man erreichen möchte: Bisher überprüft man die Zuverlässigkeit der Quantenrechnungen anhand von Simulationen auf einem klassischen Supercomputer. Das allerdings geht bei Erreichen der "Quanten-Überlegenheit" per Definition nicht mehr.

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