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News: GRBs – das Magnetfeld macht’s!

Eines hatte sich im Lauf der letzten Jahrzehnte herauskristallisiert: Gamma-Ausbrüche (GRBs) gehen auf das Konto von bestimmten massereichen Sonnen – den Wolf-Rayet-Sternen – die am Ende ihres Lebens in einer Supernova vergehen.
Gamma-Ausbruch
Dabei stürzt ihr Inneres zu einem Schwarzen Loch zusammen und gleichzeitig wird Materie in Form zweier gebündelter Strahlen, den Jets, mit nahezu Lichtgeschwindigkeit davon geschleudert. Die bisher gängige Theorie besagt, dass Stoßwellen in diesen Jets zu den beobachteten Gamma-Blitzen führt.

Nun stellt jedoch ein internationales Forscherteam um Pawan Kumar von der University of Texas eine neue Analyse vor. Sie basiert auf Beobachtungen von zehn Gammastrahlungsausbrüchen, die das Weltraumobservatorium Swift zwischen Januar 2005 und Mai 2006 durchführte. Dieser Satellit ist in der Lage, die jeweilige Quelle im Gamma-, Röntgen- und optischen Bereich des Spektrums zu untersuchen.

Die Reihenfolge und die Zeitunterschiede zwischen den Helligkeitsmaxima in diesen drei Spektralbereichen ist entscheidend, um Aussagen über die zu Grunde liegenden physikalischen Prozesse und die Orte machen zu können, an denen sie stattfinden.

Die neuen Resultate besagen, dass der Ursprung der Gammastrahlung um ein hundertfaches weiter vom Stern entfern liegt, als bisher angenommen. Daraus schließen die Astronomen, dass die gebündelten Jets den Großteil der Energie in Form eines Magnetfelds mitführen – und nicht als kinetische Energie der Teilchen. Das Magnetfeld gibt die Energie dann erst in einer Entfernung von zehn Milliarden Kilometern vom Schwarzen Loch ab – als Gammastrahlung. Erst danach trifft der Materiestrahl auf das umgebende Medium, heizt dieses auf und erzeugt so das Nachglühen, das im Röntgen und Optischen beobachtet wird.

Mehr über GRBs lesen Sie in der Titelgeschichte der März-2007-Ausgabe von ASTRONOMIE HEUTE: „Die Todesstrahlen der Supersterne“.

Dre.

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