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News: Grünes Licht für BepiColombo

Am 18. 1. 2008 wurde in Friedrichshafen im Beisein des baden-württembergischen Ministerpräsidenten Günther Oettinger der Entwicklungsvertrag für BepiColombo unterzeichnet. Damit ist der Grundstein für Europas Mission zum Merkur gelegt.
BepiColombo auf großer Fahrt
Hauptauftraggeber ist die Europäische Weltraumorganistation Esa, federführend für den Bau ist die EADS-Tochter Astrium. Das in Zusammenarbeit mit der japanischen Weltraumbehörde Jaxa geplante 650-Millionen-Euro-Projekt soll Fragen zur Entstehung, Entwicklung und Aufbau sowie dem Magnetfeld des sonnennächsten Planeten beantworten.

BepiColombo besteht aus drei Teilen: je einem europäischen und japanischen Orbiter sowie einem Antriebsmodul. Das gesamte Raumschiff hat eine Größe von etwa fünf Metern und eine Masse von rund drei Tonnen – wovon der Treibstoff die Hälfte ausmacht. Der europäische Mercury Planetary Orbiter (MPO) ist mit elf Instrumenten ausgerüstet und soll die Oberfläche und Zusammensetzung des Merkurs erforschen, während der japanische Mercury Magnetospheric Orbiter (MMO) sich mit seinen fünf Instrumenten der Erforschung des planetaren Magnetfelds widmet. Die Datenausbeute wird die der Nasa-Mission Messenger um das Achtzigfache übertreffen.

Der Start der Mission ist für August 2013 mit einer Sojus-Fregat 2-1B von Europäischen Weltraumbahnhof in Französisch-Guayana geplant. Während des sechs Jahre dauernden Flugs der Kombisonde kommt ein Ionenantrieb zum Einsatz, wie er sich bei der Esa-Mission Smart-1 bereits bewährt hat. Mehrere Swing-By-Manöver um Erde, Mond, Venus und Merkur sorgen für weiteren Geschwindigkeitsverlust. Bei der Ankunft 2019 wird das Antriebsmodul (MTM) abgetrennt und die Orbiter schwenken in ihre beiden Umlaufbahnen ein, die sie bis auf 400 Kilometer an die Merkuroberfläche heranführen.

Die Mission verdankt ihrem Namen dem Italiener Giuseppe Colombo (1920-1984), der unter anderem für die Merkursonde Mariner 10 die Flugbahn entworfen hat.

Robert Vogel

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