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News: Grundbausteine des Lebens auf Saturnmond entdeckt

Die NASA-Raumsonde Cassini enthüllte interessante Details der Oberfläche des Saturnmonds Hyperion. Sogar auf Spuren von Kohlenwasserstoffen stießen die Forscher. Die Grundbausteine des Lebens sind im Sonnensystem also weit verbreitet.
Hyperion verriet den Instrumenten der Raumsonde Cassini einige seiner Geheimnisse, als diese im September 2005 sehr nahe an diesem recht kleinen Saturnmond vorbeiflog. Dabei nahm die Sonde erstmals hochaufgelöste Bilder von Hyperion auf, die eine stark zerkraterte Oberfläche enthüllten. Der Mond wirkt auf diesen Aufnahmen wie ein Schwamm mit großen dunklen Poren. Neben gefrorenem Wasser und Kohlendioxid fand Cassini auf der Oberfläche ein dunkles Material, dessen Spektrum demjenigen von Kohlenwasserstoffen ähnelt.

"Bestrahlt man Kohlenwasserstoffe mit ultraviolettem Licht, so bilden sich neue Moleküle, die von erheblicher biologischer Bedeutung sind. Das bedeutet nicht, dass wir Leben auf dem Saturnmond gefunden haben, doch ist die Entdeckung ein weiteres Indiz dafür, dass die Grundbausteine des Lebens im Universum sehr weit verbreitet sind", so der Planetenforscher Dale Cruikshank vom Ames Research Center der US-Weltraumbehörde NASA. In der am 5. Juli 2007 erschienenen Ausgabe des Wissenschaftsmagazins Nature berichtet Cruikshank über seine Ergebnisse.

Der knollenförmige Himmelskörper ist nicht nur von Kratern übersät, auch dürfte sein Inneres zu einem großen Teil porös sein. Hyperion weist eine sehr niedrige Dichte von nur 0,54 Gramm pro Kubikzentimeter auf, besteht aber zum größten Teil aus Wassereis. Kompaktes Wassereis besitzt eine mittlere Dichte von 0,92 Gramm pro Kubikzentimeter, sodass Hyperion einen großen Anteil an Porenvolumen aufweisen muss. Dabei kann es sich sowohl um größere Hohlräume als auch ein zusammenhängendes Netzwerk aus feinsten Poren handeln. Der schwammartige Charakter des Mondes setzt sich also tatsächlich in seinem Inneren fort.

Vielleicht trägt diese Porosität wiederum zu den gestochen scharfen Rändern der Krater bei, vermuten Peter Thomas von der Cornell University und seine Kollegen aus Amerika und Europa. Bei Einschlägen könnte das lockere Gestein derart komprimiert werden, dass nur wenig davon emporgeschleudert wird und sich als Schuttdecke über den Mond legt.

AK

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