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Herzerkrankungen: Häufig in die Sauna ist gut fürs Herz

Wer regelmäßig in die Sauna geht, verringert sein Herzinfarktrisiko - das ergab jetzt eine Langzeitstudie an finnischen Männern. Das gesündeste Herz hatten Täglichsaunierer.
Mann in der Sauna

Es sich möglichst häufig in der Sauna wohlergehen zu lassen, hat offenbar einen schützenden Effekt auf das Herz. Regelmäßige Saunagänge verringern das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen erheblich und erhöhen ganz allgemein die Lebenserwartung.

So zumindest lassen sich die Ergebnisse einer aktuellen medizinischen Studie deuten. Wissenschaftler um Jari Laukkanen von der Universität Ostfinnland in Kuopio hatten dazu Daten von insgesamt 2315 finnischen Männern ab vierzig ausgewertet.

Die statistischen Werte waren über einen Zeitraum von fast 21 Jahren erfasst worden. Laukkanen und Kollegen verglichen diejenigen, die nur einmal pro Woche in die Sauna gingen, mit denjenigen, die zwei- bis dreimal beziehungsweise vier- bis siebenmal die Woche ein Saunabad nahmen. Häufigeres Saunieren reduzierte das Risiko für plötzlichen Herztod um 22 Prozent, bei den Vielsaunierern lag es sogar um 63 Prozent unter dem Risiko derjenigen, die lediglich einmal pro Woche die Sauna aufsuchten. Letztere hatten überdies ein um 40 Prozent verringertes Risiko, während der Studiendauer an Krankheiten insgesamt zu versterben. Ein ähnlicher risikomindernder Effekt zeigte sich auch im Hinblick auf tödliche Erkrankungen der Herzkranzgefäße.

Was ist das Gute an der Sauna?

Bereits in früheren Studien hatte sich ein günstiger Einfluss der Sauna auf den Blutkreislauf und das Herz gezeigt. Doch wie und warum sich der häufige (oder sogar fast tägliche) Besuch dort in puncto Gesundheit offenbar so sehr auszahlt, ist noch offen.

Dementsprechend können die Wissenschaftler um Laukkanen auch nicht mit Sicherheit ausschließen, einer Scheinkorrelation aufgesessen zu sein, die einen Einfluss auf die Herzgesundheit vorgaukelt, der in Wirklichkeit gar nicht besteht. So sind vielleicht manche der Studienteilnehmer deshalb seltener in die Sauna gegangen, weil sie von einer unerkannten Herzerkrankung geplagt wurden. Den Einfluss bekannter Risikofaktoren wie etwa Rauchen haben die Autoren allerdings nach eigenen Angaben bei ihrer Statistik herausgerechnet.

In einem begleitenden Kommentar schreibt Rita Redberg von der University of California in San Francisco, man wisse nicht, was die höhere Langlebigkeit der Saunagänger bedinge: Ob es an der Zeit im Heißraum liegt, an der Entspannungsphase, der Muße eines Lebens mit reichlich Gelegenheit für Saunabesuche oder an der Kameradschaft in der Sauna – all das bleibe offen. Trotzdem sei es keine schlechte Idee, in die Sauna zu gehen: Es lohne sich fast immer.

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