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Bedrohte Arten: Haie weltweit akut gefährdet

Die Populationen zahlreicher Hai-Arten sind während der letzten Jahre rapide geschrumpft, ergaben aktuelle Studien der World Conservation Union. Demnach nahm die Zahl aller untersuchten Hai-Arten seit 1970 um mindestens 50 Prozent ab, jene der Tigerhaie, der Bogenstirn-Hammerhaie und der Bullenhaie sank sogar um mehr als 95 Prozent.

Ein weißer Hai jagt Robben | An der Spitze der marinen Nahrungskette jagt ein großer weißer Hai Pelzrobben vor der Küste Südafrikas.
Nach Angaben der an den Studien beteiligten Ökologin Julia Baum von der Scripps Institution of Oceanography in San Diego sterben die Haie meist als Beifang in Netzen, die eigentlich für Tun- und Schwertfische gedacht sind. Aber auch die Haie selbst werden gejagt – wegen ihrer Flossen, die nicht nur in asiatischen Ländern als Delikatesse gelten.

Angesichts der dramatischen Zahlen warnt die World Conservation Union vor einem Aussterben der Tiere. Besonders kritisch steht es um den Bogenstirn-Hammerhai, der sich bevorzugt in Küstenregionen aufhält. Er soll 2008 in die Rote Liste der bedrohten Arten aufgenommen werden.

Hammerhai | Hammerhaie können Nachwuchs gebären, ohne vorher befruchtet worden zu sein.
Während die Haie immer stärker bedroht werden, steht die Erforschung ihrer Lebensweisen gerade erst am Anfang. So korrigierten Forscher der Universität von Kalifornien und der Stanford Universität nun das bislang gängige Bild des einsamen Jägers, der scheinbar ziellos durch die Weltmeere streift: Elektronische Überwachung von knapp 150 Weißen Haien sowie von Hammerhaien ergab statt dessen, dass die Tiere bestimmte Routen bevorzugen, die sie saisonal durchschwimmen. Auf diesen Routen sind einige Areale zudem so beliebt, dass die Forscher sie als "Weißer-Hai-Cafés"bezeichnen.

Die Forscher hoffen nun, dass ihre Studien dazu beitragen könnten, gezielt bestimmte Areale zu Schutzzonen erklären zu lassen. (tak)

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