Der Sternenhimmel im Januar: Helle Sterne für lange Nächte
Wenn nicht gerade Wolken die Sicht versperren, sind die langen Winternächte mit ihrer klaren Luft ein Eldorado für Sterngucker.
Die Sternwarte auf dem Rechenberg am
Rand von Nürnberg ist für eine abwechslungsreiche
Beobachtungsnacht bestens
gerüstet. Mit einem alten Flakfeldstecher
schaue ich mir zunächst die Plejaden (M 45)
an, danach h und Chi Persei, den Doppelhaufen im Perseus. Diese drei hellen Sternhaufen
wirken gerade in einem Gerät mit
großem Gesichtsfeld beeindruckend.
Der imposante Sechzig-Zentimeter-
Spiegel zeigt gerade auf ein Ziel im Norden
des Sternbilds Jagdhunde ("Canes Venatici"): die bekannteste
Doppelgalaxie, M 51, das Whirlpool- oder
Feuerrad. Hier begegneten sich vor 56 Millionen
Jahren zwei Galaxien. Noch heute
zieht sich ein Streif aus Sternen von der einen
zur anderen. Die Größe dieses Teleskops
reicht gerade so aus, um die Spiralarme
zu erahnen und beide Galaxienkerne
gut zu erkennen.
Planeten im Januar
Merkur ist etwa ab dem 8. Januar für kurze Zeit in der hellen Abenddämmerung am Südwesthorizont auszumachen. Er hat dann -0,9te Größe, ist jedoch kein leichtes Ziel. Am 9. steht der einen Tag alte Mond etwa ein Grad unterhalb des flinken Planeten. Am 22. erreicht Merkur im Steinbock seinen größten Winkelabstand von der Sonne und geht dann eineinhalb Stunden nach ihr unter. Bis zum Monatsende verkürzt sich seine Sichtbarkeitsdauer drastisch.
Venus steht am ersten Morgen des neuen Jahres bei Sonnenaufgang fast zwanzig Grad hoch. Sie nähert sich der Sonne langsam, leuchtet aber weiterhin als -4. Größe heller Morgenstern im Osten. Venus ist jetzt Morgenstern, auch wenn sie nach ihrem Aufgang im ersten Monatsdrittel nur noch etwa eine Stunde lang bis Sonnenaufgang sichtbar ist.
Mars zieht bis zum 30. Januar eine Schleife
von den Zwillingen in den Stier. Er strahlt
fast so hell wie Sirius und kommt auf -1,1te Größe. Am Morgen des 20. erhält er Besuch:
Der Mond steht gegen 1.40 Uhr weniger
als einen Vollmonddurchmesser neben
ihm.
Jupiter verbringt den Jahresanfang gemeinsam mit der Sonne am Taghimmel, gegen Monatsende geht der -1,9te Größe helle Riesenplanet eine Stunde vor ihr im Osten auf und steht nahe der -4. Größe hellen Venus. Etwa ab dem zweiten Januardrittel ist er das erste Mal kurz in der Morgendämmerung zu erspähen.
Saturn geht im Januar in den späten Abendstunden im Löwen auf und gibt vor, ein 0,5te Größe heller Stern zu sein. An Neujahr steigt er um 21.30 Uhr über den Horizont.
Der sehr schmale Mond steht am 5. Januar
nahe Antares im Skorpion, etwa 8,5 Grad
unterhalb der hellen Venus. Seine Annäherung
an Jupiter um die Mittagszeit des 7.
bleibt unbeobachtbar, dafür steht er am 9.
gegen 17 Uhr nur 1,1 Grad neben Merkur
und am Abend des 12. einige Grad südwestlich
von Uranus – im Teleskop ist der ferne
Planet ein kleines, bläuliches Scheibchen.
Am Abend des 14. bedeckt unser Trabant
dann in den Fischen ("Pisces") etwa zwischen
20 und 21 Uhr den 5,7te Größe hellen
Stern 51 Piscis. Ein hübscher Anblick bietet
sich in den Morgenstunden des 18., wenn er
sich den Plejaden annähert. Während der
Bedeckung um 8.40 Uhr sind sie leider
schon untergegangen.
Nach dem Treffen mit Mars am 20. Januar steht der Vollmond am 23. in der Krippe (M 44) und überstrahlt den Sternhaufen völlig. Am Morgen des 24. bildet unser Trabant dann eine Reihe mit Saturn und Regulus, am Abend steht er bereits zwischen den beiden. Am 29. sehen Sie ihn dann gegen 3 Uhr drei Grad unterhalb von Spika in der Jungfrau ("Virgo").
Meteore und Kometen
Die Quadrantiden, der aktivste Meteorstrom im Januar, erreichen ihr Maximum am 4. – wenige Tage vor Neumond. Mit etwas Glück können Sie den Kometen 8P/Tuttle erkennen, der in den ersten beiden Wochen durch Fische und Walfisch zieht. Er wird vermutlich etwa 6. Größe erreichen und somit zumindest im Feldstecher als Nebelfleck zu sehen sein. Seine Bahn finden Sie in der Übersichtskarte.
Januar-Kalender
4. 1. Quadrantiden-Max.
(19 Uhr)
8. 1. Neumond (12.37 Uhr)
15. 1. erstes Mondviertel (20.45)
22. 1. Merkur in größter östlicher Elongation; Vollmond (14.35 Uhr)
23. 1. Mond bedeckt M 44
28. 1. Merkur wird retrograd
30. 1. Mars wird prograd; letztes Mondviertel (6.03 Uhr)
Abschließend gibt es noch einen Blick
auf das Paar M 81 und M 82 im Großen Bären.
M 81 zeigt Andeutungen einer Spiralstruktur,
während M 82 an eine längliche
Zigarre erinnert. Letztere ist mit 8,4ter Größe
die hellste irreguläre Galaxie, sie zeigt
also keine symmetrische Form.
4. 1. Quadrantiden-Max.
(19 Uhr)
8. 1. Neumond (12.37 Uhr)
15. 1. erstes Mondviertel (20.45)
22. 1. Merkur in größter östlicher Elongation; Vollmond (14.35 Uhr)
23. 1. Mond bedeckt M 44
28. 1. Merkur wird retrograd
30. 1. Mars wird prograd; letztes Mondviertel (6.03 Uhr)
Planeten im Januar
Merkur ist etwa ab dem 8. Januar für kurze Zeit in der hellen Abenddämmerung am Südwesthorizont auszumachen. Er hat dann -0,9te Größe, ist jedoch kein leichtes Ziel. Am 9. steht der einen Tag alte Mond etwa ein Grad unterhalb des flinken Planeten. Am 22. erreicht Merkur im Steinbock seinen größten Winkelabstand von der Sonne und geht dann eineinhalb Stunden nach ihr unter. Bis zum Monatsende verkürzt sich seine Sichtbarkeitsdauer drastisch.
Venus steht am ersten Morgen des neuen Jahres bei Sonnenaufgang fast zwanzig Grad hoch. Sie nähert sich der Sonne langsam, leuchtet aber weiterhin als -4. Größe heller Morgenstern im Osten. Venus ist jetzt Morgenstern, auch wenn sie nach ihrem Aufgang im ersten Monatsdrittel nur noch etwa eine Stunde lang bis Sonnenaufgang sichtbar ist.
Jupiter verbringt den Jahresanfang gemeinsam mit der Sonne am Taghimmel, gegen Monatsende geht der -1,9te Größe helle Riesenplanet eine Stunde vor ihr im Osten auf und steht nahe der -4. Größe hellen Venus. Etwa ab dem zweiten Januardrittel ist er das erste Mal kurz in der Morgendämmerung zu erspähen.
Saturn geht im Januar in den späten Abendstunden im Löwen auf und gibt vor, ein 0,5te Größe heller Stern zu sein. An Neujahr steigt er um 21.30 Uhr über den Horizont.
Nach dem Treffen mit Mars am 20. Januar steht der Vollmond am 23. in der Krippe (M 44) und überstrahlt den Sternhaufen völlig. Am Morgen des 24. bildet unser Trabant dann eine Reihe mit Saturn und Regulus, am Abend steht er bereits zwischen den beiden. Am 29. sehen Sie ihn dann gegen 3 Uhr drei Grad unterhalb von Spika in der Jungfrau ("Virgo").
Meteore und Kometen
Die Quadrantiden, der aktivste Meteorstrom im Januar, erreichen ihr Maximum am 4. – wenige Tage vor Neumond. Mit etwas Glück können Sie den Kometen 8P/Tuttle erkennen, der in den ersten beiden Wochen durch Fische und Walfisch zieht. Er wird vermutlich etwa 6. Größe erreichen und somit zumindest im Feldstecher als Nebelfleck zu sehen sein. Seine Bahn finden Sie in der Übersichtskarte.
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