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Terroranschlag: Hirnscans sagen Risiko für Posttraumatische Belastungsstörung voraus

Nur manche Menschen, die eine traumatische Erfahrung hatten, entwickeln eine Posttraumatische Belastungsstörung - aber wer?
MRT-Hirnscans im Durchlicht

Dank Massenmedien und Internet werden wir heutzutage in Echtzeit zu direkten Zeugen von Naturkatastrophen oder Verbrechen, von denen wir früher erst im Nachhinein erfahren hätten. Dadurch sind auch immer mehr Menschen von den psychischen Nachwirkungen solcher Ereignisse betroffen, vor allem von Symptomen einer Posttraumatischen Belastungsstörung (PTSD). Anhand der Nachwirkungen des Bombenattentats auf den Boston-Marathon im Jahr 2013 haben jetzt Katie McLaughlin und ihre Kolleginnen gezeigt, dass man schon vorher sehen kann, wer unter so einem Ereignis am stärksten leidet. Die Forscherinnen hatten das Glück, bereits im Vorhinein über die fMRI-Hirnscans von Bostoner Jugendlichen zu verfügen, denen sie Bilder mit positiven und negativen Inhalten gezeigt hatten.

Traumatisierende Erfahrung Tsunami | Naturkatastrophen sind für alle Opfer ein traumatisches Erlebnis – aber nur ein Teil der Betroffenen wird krank. Woran das liegt, ist noch unbekannt.

Nach dem Attentat befragten die Forscherinnen ihre Probanden, inwieweit sie vom Attentat und den Folgen direkt betroffen waren und ob sie hinterher typische Symptome einer Posttraumatischen Belastungsstörung entwickelten. Dabei fanden sie heraus, dass es einen starken Zusammenhang gibt zwischen der Aktivität der Amygdala beim Betrachten negativ besetzter Bilder und PTSD-Symptomen nach dem Attentat. Die Amygdala ist eine Hirnregion, die Emotionen erzeugt und verarbeitet, und die insbesondere für die emotionale Reaktion auf Bedrohungen verantwortlich zeichnet. Die Forscherinnen hoffen, mit solchen Methoden besonders gefährdete Individuen identifizieren und speziell behandeln zu können, bevor Symptome auftreten.

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