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Hirnforschung: Hirnzellverlust führt zu Schlaf-Apnoe

Der Verlust von Nervenzellen in einer bestimmten Hirnregion kann die Ursache dafür sein, dass manche Menschen während des Schlafs aufhören zu atmen. Die Forscher um Leanne McCay von der Universität von Kalifornien in Los Angeles hatten bereits vermutet, dass eine kleine Gruppe von Neuronen im so genannten Prä-Bötzinger-Komplex des Hirnstamms eine wichtige Rolle als Atumungskontrollzentrum spielt.

Als die Wissenschaftler mit einer injizierten Chemikalie diese Zellen bei Ratten gezielt abtöteten, setzte bei den Tieren tatsächlich die Atmung während des Schlafs zeitweise aus. Diese Apnoe trat zunächst in der traumreichen REM-Phase des Schlafs auf. Nachdem die Forscher die Tiere weckten, atmeten sie normal weiter. Doch nach und nach setzte die Atmung auch in den anderen Schlafphasen aus – später sogar, wenn die Ratten wach waren.

Nach Angaben der Forscher verfügen Ratten über etwa 600 dieser spezialisierten Zellen im Prä-Bötzinger-Komplex; bei Menschen dürften es einige tausend sein. Arbeitsgruppenleiter Jack Feldman vermutet, dass immer mehr dieser Zellen im Laufe des Lebens absterben und nicht mehr erneuert werden. Bis zu sechzig Prozent dieses Verlustes könne das Gehirn ausgleichen, schätzt der Neurobiologe. Doch mit zunehmenden Alter steige das Risiko, an Schlaf-Apnoe zu sterben – insbesondere für Menschen, deren Herz und Lungen bereits geschwächt sind. Als Todesursache werde dann bei diesen Patienten fälschlicherweise Herzversagen diagnostiziert.

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