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Krankheiten: HIV nicht mehr Afrikas wichtigste Todesursache

Die Maßnahmen gegen HIV und Malaria zeigen Wirkung. Dennoch sterben nach wie vor die meisten Menschen des Kontinents an Infektionskrankheiten.
Künstlerische Darstellung des HI-Virus

Die neuen Daten der Weltgesundheitsorganisation WHO zeigen, dass das Aidsvirus 2015 nicht mehr zu den häufigsten Todesursachen in den Staaten des subsaharischen Afrikas zählte. 2012 führte der Erreger die Liste noch an. Neue Spitzenreiter sind Infektionen der unteren Atemwege, die für eine Million Todesfälle oder knapp elf Prozent der Gesamtsterblichkeit verantwortlich waren. Die Zahl der HIV-Toten sank dagegen um ein Viertel auf etwa 760 000; auch die Todesfälle durch Malaria gingen um mehr als ein Viertel auf etwa 400 000 zurück. Nach wie vor allerdings gehören Infektionskrankheiten zu den häufigsten Todesursachen der Region: Allein Atemwegsinfektionen, HIV und Durchfall töteten 2015 insgesamt 2,4 Millionen Menschen.

Die Zahlen der WHO zeigen, dass in der 47 Staaten südlich der Sahara umfassenden WHO-Region Afrika trotz enormer Investitionen und einiger Erfolge die Krankheitslast durch Bakterien, Viren und Parasiten immer noch sehr hoch ist. Insgesamt machten übertragbare Krankheiten mehr als die Hälfte aller Todesfälle aus, während Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Schlaganfälle – weltweit die wichtigsten Todesursachen – erst auf den Plätzen vier und fünf der Statistik folgen. Da Infektionen überproportional junge Menschen betreffen, hat die schlechte gesundheitliche Situation im subsaharischen Afrika große negative Auswirkungen auf Bildung und Wirtschaft gerade in den ärmsten Ländern, was wiederum die medizinische Versorgung verschlechtert. Dadurch sind trotz des zunehmenden Wohlstands in den meisten Staaten viele ländliche Regionen des Kontinents in einem Teufelskreis aus Armut und Krankheit gefangen.

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