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Neuseeland: Hoffen auf ein Kakapo-Rekordjahr

Für ihre Kakapos machen Neuseeländer fast alles. Dank eines intensiven Schutzprogramms könnte die Brutzeit 2016 die beste seit Jahrzehnten werden.
Kakapo

Ihr Schutzprogramm für den einzigartigen Kakapo (Strigops habroptilus) lassen sich die Neuseeländer jedes Jahr eine Million neuseeländische Dollar kosten – 2016 könnten sie dafür mit der besten Brutsaison seit Jahrzehnten belohnt werden. Laut den letzten Informationen haben sich 43 Weibchen fortgepflanzt, Nester gebaut und insgesamt 106 Eier gelegt, von denen mindestens die Hälfte befruchtet sein soll. Kommen wirklich mehr als 50 Küken durch, so übertrifft die diesjährige Brutzeit das Jahr 2009 – das letzte Rekordjahr – um mehr als die Hälfte. Der Gesamtbestand könnte sich damit auf mehr als 170 Individuen vermehren. Um den Erfolg zu gewährleisten, arbeiten Freiwillige Tag und Nacht, kontrollieren die Gelege und sichern sie gegen Umweltgefahren. Besonders erfreut sind die Beteiligten, dass Kuia drei weitere befruchtete Eier gelegt hat – sie ist Nachkomme eines der letzten Kakapos aus dem neuseeländischen Fjordland und bringt daher Genvielfalt in den restlichen Bestand, der von einer isolierten Restpopulation von Stewart Island abstammt.

Kakapos brüten leider nur unregelmäßig: wenn bestimmte Baumarten so genannte Mastjahre erleben, in denen sie überdurchschnittlich große Mengen an Samen produzieren. Diese nutzen die Kakapos, um ihre Küken zu füttern. Besonders wichtig scheint dabei die Rimu-Harzeibe (Dacrydium cupressinum) zu sein, welche die Vögel nicht selbst fressen, sondern nur an den Nachwuchs verfüttern. Ihre Früchte sind sehr reich an Vitamin D, während erwachsene Kakapos geringe Vitamin-D-Gehalte im Blut aufweisen. Diesen Gegensatz können sich Biologen bislang nicht erklären. Rimu erleben maximal alle zwei bis drei Jahre ein solches Mastjahr, entsprechend selten schreiten die Papageien zur Brut.

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