Direkt zum Inhalt

Hirnforschung: Hunger-Hormon lässt Essen appetitlicher aussehen

Das bei Hunger ausgeschüttete Hormon Ghrelin wirkt auf ganz unterschiedliche Hirnareale gleichzeitig, berichten Wissenschaftler von der McGill University in Montreal. So stimuliert es etwa das Belohnungszentrum, führt zu vermehrtem Speichelfluss und sorgt sogar für eine erhöhte Aufmerksamkeit sowie einem schnelleren Erfassen beim Anblick von Nahrungsmitteln.

Die Forscher um Alain Dagher hatten zwölf Freiwillige, die entweder Ghrelin oder ein Placebo verabreicht bekommen hatten, unter dem Magnetresonanztomografen untersucht, während sie verschiedene Bilder ansahen. Wie sich zeigte, reagierten die unterschiedlichen Hirnareale von Personen unter dem verstärkten Einfluss von Ghrelin deutlich auf Bilder mit Nahrungsmitteln. Zudem konnten sich diese Probanden sogar später besser an die einzelnen Bilder erinnern. Dies bestätigt frühere Experimente, die an Mäusen durchgeführt worden waren.

Ghrelin war bereits bekannt dafür, als Hunger-Hormon bei leerem Magen ins Blut zu gelangen und im Hypothalamus den Appetit anzuregen. Die Forscher vermuten, dass die bessere Lernfähigkeit bei Hunger förderlich sei, um schnell neue Nahrungsquellen zu erschließen. (jo)

Schreiben Sie uns!

Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.

  • Quellen
Malik, S. et al.: Ghrelin Modulates Brain Activity in Areas that Control Appetitive Behavior. In: Cell Metabolism 10.1016/j.cmet.2008.03.007, 2008.

Partnerinhalte

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.