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Raumsonde Hayabusa-2: Im Anflug auf den Asteroiden Ryugu

Die ersten Detailbilder der japanischen Raumsonde Hayabusa-2 enthüllen die wahre Gestalt des kleinen Asteroiden Ryugu: Er ist annähernd oktaederförmig und scheint aus einer losen Ansammlung von Felsbrocken unterschiedlicher Größe zu bestehen.
Die japanische Raumsonde Hayabusa-2 sieht Asteroid Ryugu

Nach einer Reise von rund dreieinhalb Jahren und einer Flugstrecke von mehreren Milliarden Kilometern befindet sich die japanische Raumsonde Hayabusa-2 im Endanflug auf den Asteroiden Ryugu, den sie Ende Juni erreichen wird. Mittlerweile ist die Sonde weniger als 50 Kilometer von Ryugu entfernt und erstmals enthüllen ihre Bilder die wahre Gestalt des Himmelskörpers. Ryugu hat die Form eines Oktaeders und ist maximal nur etwa 900 Meter groß.

Die Bilder zeigen auch, dass der Asteroid offenbar eine lose, nur von der Schwerkraft zusammengehaltene Ansammlung von Felsbrocken unterschiedlicher Größe ist. Am Nordpol lässt sich ein besonders großer Brocken erkennen, der heller als der restliche Himmelskörper ist und ansonsten eher so dunkel wie Steinkohle ist. Er misst rund 150 Meter im Durchmesser. Die rundlichen Gruben auf Ryugu könnten Einschlagkrater sein. Auf dem jüngsten Bild zeigt sich eine Furche oder Rille.

Im Anflug auf den Asteroiden Ryugu | Die japanische Raumsonde Hayabusa-2 näherte sich im Zeitraum vom 18. bis zum 20. Juni 2018 dem nur rund 900 Meter großen Asteroiden Ryugu von 220 bis auf 100 Kilometer an. Die Gestalt von Ryugu ähnelt derjenigen eines Oktaeders, der Himmelskörper ist offenbar eine lose Ansammlung aus Felsbrocken unterschiedlicher Größe. Am Nordpol von Ryugu ist ein rund 150 Meter großer Brocken zu sehen, der heller ist als der Rest des Asteroiden.

Ryugu ist ein Asteroid des Spektraltyps C: Er enthält mehrere Prozent an elementaren Kohlenstoff, was seine extrem dunkle Farbe erklärt. Der Himmelskörper gehört zu den Asteroiden des Apollo-Typs, das heißt, er schneidet bei seinen Umläufen um die Sonne die Erdbahn und könnte in ferner Zukunft auf die Erde stürzen. Hayabusa-2 wird sich bis Ende des Monats dem Asteroiden bis auf etwa 20 Kilometer annähern und mit einer ersten detaillierten Kartierung beginnen. Danach werden die japanischen Missionskontrolleure die Sonde immer näher Ryugu heransteuern. Der absolute Höhepunkt der Mission ist die Entnahme von Bodenproben und deren anschließender Rücktransport zur Erde. An Hayabusa-2 sind auch deutsche Forscher und Institutionen beteiligt. Unter anderem entwickelte das Deutsche Zentrum für Luft und Raumfahrt (DLR) zusammen mit der französischen Raumfahrtbehörde CNES den kleinen Lander MASCOT, der für rund 16 Stunden auf der Oberfläche von Ryugu herumhüpfen soll. Dabei wird er MASCOT Bilder von der Oberfläche übermitteln und ihre chemische Zusammensetzung untersuchen.

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