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Kugelsternhaufen: Im Herzen von Messier 13

Der Kugelsternhaufen Messier 13 im Sternbild Herkules
Der Kugelsternhaufen Messier 13 im Sternbild Herkules | Wie ein Schatzkästlein voller glitzernder Juwelen wirkt der Zentralbereich des Kugelsternhaufens Messier 13 im Sternbild Herkules. Mehrere zehntausend Sterne drängen sich in einem Bereich von nur 18 Lichtjahren Breite.
Der Kugelsternhaufen Messier 13 im Sternbild Herkules gehört zu den beliebtesten Deep-Sky-Objekten am nördlichen Sternenhimmel, da er sich leicht auffinden und gut beobachten lässt. Derzeit steht das Sternbild Herkules am Abend hoch am Himmel. Schon im Feldstecher lässt sich eine helle rundliche Sternenwolke erkennen, die sich über 20 Bogenminuten, also rund zwei Drittel des Vollmonds am Himmel erstreckt. Ihre wahre Ausdehnung beträgt 145 Lichtjahre und sie enthält mehrere 100 000 Sterne. Im Teleskop erscheint Messier 13 als ein glitzernder Ball mit zehntausenden von Einzelsternen.

Das beistehende Bild wurde mit der Advanced Camera for Surveys an Bord des Weltraumteleskops Hubble aufgenommen und zeigt den innersten Bereich des rund 25 000 Lichtjahre von uns entfernten Kugelsternhaufens. Die hohe Auflösung der Kamera enthüllt zehntausende Sterne, die sich in einem Bereich von nur 18 Lichtjahren Breite drängen. Befände man sich auf einem hypothetischen Planeten um einen dieser Sterne, so würde es nachts nicht richtig dunkel, da hunderte von Sternen heller als die Venus vom Himmel strahlen würden.

Das Sternbild Herkules
Allerdings sind Planeten in Kugelsternhaufen äußerst rar, da diese sehr metallarm sind, also nur wenig Elemente schwerer als Wasserstoff und Helium enthalten. Kugelsternhaufen gehören zu den ältesten Sternsystemen im Universum und bildeten sich bereits vor elf bis zwölf Milliarden Jahren, als der Kosmos noch sehr jung war und insgesamt gesehen nur sehr wenig schwere Elemente aufwies. Ohne schwere Elemente sind aber erdähnliche Planeten, die überwiegend aus Silikatverbindungen und Metallen wie Eisen und Nickel bestehen, undenkbar.

Messier 13 wurde bereits im Jahr 1714 vom berühmten englischen Astronomen Sir Edmond Halley (1656 – 1742) entdeckt und im Jahr 1764 vom französischen Astronomen Charles Messier (1730 – 1817) in seine Liste von Nebeln und Sternhaufen als 13. Objekt aufgenommen. Das Falschfarbenbild ist ein Komposit aus Aufnahmen im sichtbaren Licht bei 435 und 625 Nanometer und im nahen Infraroten bei 814 Nanometer.

Tilmann Althaus

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