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Sonnensystem: Innere Jupitermonde stammen von weiter außen

Die Monde Amalthea und Thebe umkreisen den Planeten Jupiter auf einer sehr engen Umlaufbahn, sodass Astronomen bislang angenommen hatten, sie seien aus der früheren Staubscheibe des Systems hervorgegangen. Neue Untersuchungen im nahen Infrarotlicht zeigen jedoch Anzeichen für wasserhaltige Mineralien, wie sie typisch für Objekte von den Rändern des Sonnensystems sind.

Das Wissenschaftlerteam um Naruhisa Takato von Japans Nationalem Astronomischen Observatorium haben mit dem Subaru-Teleskop sowie dem Infrarot-Teleskop auf Hawaii Spektren der beiden unregelmäßig geformten Monde aufgezeichnet und Gravitationsdaten, die von der Sonde Galileo gemessen wurden, ausgewertet. Die Daten passen nach Angabe der Forscher besser zu einem Asteroiden als zu einem inneren Jupitermond. Obwohl nicht sicher ist, ob die Absorptionsbanden im Infrarotlicht direkt auf Wasser hindeuten, das in Mineralien eingeschlossen ist, oder nur auf OH-Gruppen in anorganischen oder organischen Verbindungen, scheidet die nähere Umgebung Jupiters damit als Geburtsort für die Monde aus. Die dort herrschenden Temperaturen hätten keine der in Frage kommenden Substanzen überdauern lassen.

Als alternative Ursprungsorte kommen weiter außen liegende Bereiche des Jupitersystems in Betracht. Oder Amalthea und Thebe waren früher eigenständige Asteroide, die von der Schwerkraft des Jupiter eingefangen und auf ihre heutigen Bahnen gezwungen wurden. Dieses Schicksal war bislang vor allem von weit entfernt um ihren Planeten kreisenden Monden bekannt.

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