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Discovery-Programm: Ins All zur Venus - oder doch zu Psyche?

Die NASA hat nun eine Liste der fünf heißesten Kandidaten für die nächste Discovery-Mission erstellt. Neben Asteroiden könnte dabei auch die Venus ins Visier genommen werden.
Flug zum Asteroiden Psyche

Alle Monde sind schon raus – dieses Zwischenfazit kann man bereits aus dem laufenden Bewerbungsprozess um die nächste "Discovery"-Mission der NASA ziehen. Stattdessen geht es entweder zum Nachbarplaneten Venus oder zu einem Asteroiden.

Um das 450 Millionen US-Dollar schwere Programm hatten sich insgesamt 27 Missionen beworben. Unter diesen hat die amerikanische Raumfahrtbehörde nun fünf ausgewählt. Mit einem Budget von drei Millionen Dollar ausgestattet können diese nun ihren Vorschlag weiter ausarbeiten. Im September 2016 wird dann bekannt gegeben, welcher der Wettbewerber den Zuschlag erhält. Möglicherweise würden auch zwei ausgewählt und nacheinander durchgeführt, anstatt einen völlig neuen Wettbewerb auszuloben, heißt es von den Verantwortlichen.

Gleich zwei der Projekte haben sich den Planeten Venus zum Ziel auserkoren – und damit einen Himmelskörper, der bereits seit über zwei Jahrzehnten nicht mehr von der NASA besucht wurde. Ein Vorhaben besteht darin, mit einer Radarsonde durch die dichten Wolken auf der Venus auf den Boden zu blicken und die Topografie des Planeten zu erforschen. Das zweite Venusprojekt möchte dagegen direkt zum Flug durch die Atmosphäre ansetzen und dabei Messungen vornehmen.

Die drei weiteren Missionsvorhaben befassen sich mit Asteroiden. Ein Team möchte ein Teleskop einrichten, um im Infrarot nach erdnahen Gesteinsbrocken zu fahnden, die womöglich gar unserem Heimatplaneten gefährlich nahe kommen könnten. Ein weiteres plant einen Besuch der so genannten Trojaner des Planeten Jupiter. Diese Objekte umkreisen die Sonne auf derselben Umlaufbahn wie Jupiter und halten dabei stets einen festen Abstand zum Gasriesen ein.

Das dritte Asteroidenteam plant einen Abstecher zum Asteroiden (16) Psyche. Anders als alle bislang besuchten Kleinkörper des Sonnensystems besteht er nicht aus Gestein oder Eis, sondern zum ganz überwiegenden Teil aus Metallen. Nach Meinung von Forschern könnte es sich bei ihm um einen in der Entwicklung stecken gebliebenen Planeten handeln, der seine äußere Hülle verlor. Übrig blieb der Kern – und damit ein einzigartiges Ziel für eine Raumsonde, so zumindest die Überzeugung der Projektmitarbeiter.

Unter den abgelehnten Projekten befanden sich allerdings nicht minder spektakuläre Destinationen wie beispielsweise die Fontänen auf dem Saturnmond Enceladus oder die Vulkane des Jupitermonds Io. Zumindest im Rahmen des Discovery-Programms werden sie jedoch nicht angesteuert werden.

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