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Raumsonde Juno: Juno liefert das erste Bild von Jupiter

Rund eine Woche nach ihrer Ankunft im Jupiterorbit übermittelte die Raumsonde Juno ihr erstes Bild des Gasriesen. Auch die anderen wissenschaftlichen Instrumente sind nun im Betrieb.
Junos erstes Bild aus dem Jupiterorbit mit Jupiter in Halbphase und drei Monden

Erstmals seit ihrer Ankunft beim Riesenplaneten Jupiter am 5. Juli 2016 hat die US-Raumsonde Juno Bilder des Riesenplaneten aufgenommen. Sie präsentieren den Planeten in Halbphase umgeben von seinen großen Galileischen Monden. Deutlich lassen sich auf der Aufnahme die hellen Zonen und die dunklen Bänder erkennen. Sie sind für die Jupiteratmosphäre charakteristisch und ändern sich in ihrer Anordnung auch über Jahrhunderte hinweg nur wenig. Zudem zeigt sich der Große Rote Fleck, ein riesiger, langlebiger Wirbelsturm, der die Größe der Erde übertrifft. Das Bild entstand aus einer Entfernung von 4,3 Millionen Kilometern, das entspricht der rund elffachen Distanz Erde–Mond. Es belegt auch, dass die Kamera die erste dichte Annäherung an Jupiter und die Passage von dessen extrem starken Strahlungsgürteln unbeschadet überstanden hat.

Junos erstes Bild aus dem Jupiterorbit | Rund sechs Tage nach ihrer Ankunft im Jupiterorbit am 5. Juli 2016 nahm die US-Raumsonde Juno ihr erstes Bild des Riesenplaneten auf. Es entstand aus einer Entfernung von 4,3 Millionen Kilometern, das entspricht der elffachen Distanz Erde–Mond. Der Planet erscheint in Halbphase, und es lassen sich die charakteristischen hellen Zonen und dunklen Bänder ausmachen. Der Große Rote Fleck, ein riesiger Wirbelsturm, ist nahe des rechten Rands der Planetenscheibe sichtbar.

JunoCam, die Kamera der Raumsonde, verwendet ein extremes Weitwinkelobjektiv, das auch als Fischaugenoptik bezeichnet wird. Daher ist wegen der relativ großen Distanz die räumliche Auflösung der Bilder eher gering und ähnelt dem visuellen Anblick von Jupiter durch ein gutes Amateurteleskop. Allerdings kann man Jupiter von der Erde aus niemals in Halbphase sehen, denn er ist einer der äußeren Planeten. Also blicken wir auf ihn annähernd mit der Sonne im Rücken, da sich die Erde nie weit vom Zentralgestirn entfernt. Somit sehen wir den Planeten immer als fast voll beleuchtete Scheibe.

© NASA / JPL-Caltech
Juno im Anflug auf Jupiter
Während des Anflugs auf Jupiter im Juni 2016 nahm die US-Raumsonde Juno den näher kommenden Planeten mit ihrer Weitwinkelkamera auf. Der Planet erscheint hier in Halbphase und wird von seinen vier großen Galileischen Monden umrundet. Wegen der relativ großen Entfernung lassen sich nur wenige Details auf Jupiter erkennen.

Juno befindet sich nun auf dem ersten von zwei Orbits mit einer Umlaufdauer von 53,5 Tagen und wird am 27. August 2016 wieder in die unmittelbare Nähe des Riesenplaneten gelangen. Dann wird sie erstmals Detailfotos des Gasriesen aufnehmen, insbesondere von den bislang nur wenig erforschten Polargebieten. Juno umrundet Jupiter auf einer polaren Umlaufbahn, die über beide Rotationspole des Planeten führt. Diese Regionen wurden bislang nur von einer Raumsonde näher inspiziert: Pioneer 11 im Jahr 1974 mit einem sehr einfachen Kamerasystem.

Die Hauptaufgabe von Juno ist vor allem die Erkundung des Aufbaus des Planeteninneren und der tieferen Struktur der Atmosphäre. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf Messungen des extrem starken Jupitermagnetfelds mit seinen komplexen Strahlungsgürteln – hier soll Juno helfen, den Ursprung der Magnetosphäre im Planeteninneren näher zu lokalisieren. Die Bilder von JunoCam sind dagegen eher als Bonus zu betrachten; die Kamera wurde vor allem für die Zwecke der Öffentlichkeitsarbeit der NASA mitgeführt.

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