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Naturschutz: Kanadische Jagdvorschriften gefährden Eisbären

Eisbär
Die Vorgabe der kanadischen Behörden, bei der Jagd eher Eisbären-Männchen zu schießen, um die Weibchen zu schonen, könnte einzelne Populationen zusammenbrechen lassen, warnen Péter Molnár von der Universität von Alberta in Edmonton und seine Kollegen. Um den Bestand zu sichern, dürfe das Geschlechterverhältnis einen kritischen Wert nicht unterschreiten.

Die Wissenschaftler entwickelten ein mathematisches Modell, das in Abhängigkeit von der Eisbärendichte in einem Gebiet angibt, wie viele Männchen pro Weibchen vorhanden sein müssen, dass die Tiere einen Paarungspartner finden. Simulationen zeigten bei Unterschreiten eines für jede Region spezifischen Grenzwertes einen raschen Kollaps der Population. Gerade in Gebieten mit sehr niedriger Eisbärendichte müssten sogar mehr Männchen als Weibchen leben, um hohe Fortpflanzungsraten zu sichern.

Eisbären sind durch den Klimawandel stark bedroht: Die in der Arktis überdurchschnittlich steigenden Temperaturen zerstören ihren Lebensraum, und die Tiere finden immer weniger Nahrung. Infolgedessen ist bereits jetzt die Zahl der Nachkommen gesunken. Die geschlechtsspezifische Jagd in Kanada könnte das Problem weiter verschärfen. (af)

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