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Sinneswahrnehmung: Kanarienvogel verliert sein Gehör nach dem Schlüpfen

Kanarienvögel quadrat
Der "Belgische Wasserschläger" ist eine Kanarienvogelrasse, die wegen ihres lauten und nachtigallartigen Gesangs herangezüchtet wurde. Die gezielte Auslese hat aber auch dazu geführt, dass die Vögel schwerhörig sind. Nun fanden Wissenschaftler der University of Maryland heraus, dass sich die genetisch bedingte Hörstörung erst im Verlauf von mehreren Wochen nach dem Schlüpfen entwickelt.

Bislang war nicht bekannt, ob die Schwerhörigkeit von Geburt an vorhanden ist. Elizabeth Brittan-Powell und ihre Kollegen zeigten nun, dass die "Belgischen Wasserschläger" direkt nach dem Schlüpfen ein ähnliches Hörvermögen und ähnlich viele Haarsinneszellen im Ohr besitzen wie andere Kanarienvogellinien. Auch entwickelt sich das Hörempfinden in den ersten Tagen wie bei verwandten Artgenossen weiter. Aber bereits zwei Wochen nachdem die Tiere aus dem Ei gekrochen sind, verschlechtert sich langsam ihr Hörvermögen, und wenn die Tiere schließlich das Nest verlassen, ist es schon stark minimiert. Etwa zwei Wochen nach dem Schlüpfen fangen die Vögel auch an, Singen zu lernen. Bei anderen Kanarienvogelrassen entwickelt sich parallel dazu das Hörvermögen weiter. Dass der "Belgischen Wasserschläger" hingegen beim Gesangsstudium zunehmend schlechter hört, könnte einen Einfluss auf den für ihn typischen tiefen Gesang haben, vermuten die Forscher. (fb)

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