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News: Keine untere Temperaturgrenze für Stoffwechselprozesse?

Die Stoffwechselraten von Bakterien in Eis, Schnee, Wolken, Sedimenten oder Grundwasser gehen zwar mit sinkender Temperatur zurück, zeigen aber auch bei minus 40 Grad Celsius keinerlei Anzeichen einer unteren Grenze, bei der kein Metabolismus mehr möglich wäre. Allerdings dauert es dann eine Milliarde Jahre, bis eine Zelle ihren gesamten Kohlenstoffvorrat zehnmal umgesetzt hat.

Wissenschaftler um Buford Price von der University of California in Berkeley und Todd Sowers von der Pennsylvania State University hatten die Ergebnisse zahlreicher Studien zum Stoffwechselumsatz von Bakterien in extrem kalten Lebensräumen zusammengefasst und daraus allgemeine Stoffwechselraten ermittelt, die in drei Gruppen fallen: Die Bakterien wachsen und vermehren sich, sie erhalten die Zellfunktionen aufrecht, vervielfältigen sich aber aufgrund von Nährstoffmangel nicht, oder sie befinden sich in einem Ruhezustand, in dem nur noch Schädigungen des Erbguts repariert werden. Die entsprechenden Stoffwechselraten unterscheiden sich jeweils um drei Größenordnungen, stellten die Forscher fest.

Die Forscher betonen, dass ein offensichtliches Fehlen einer unteren Temperaturgrenze neue Hoffnung für die Suche nach Leben auch außerhalb der Erde bringt.

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  • Quellen
Proceedings of the National Academy of Sciences 10.1073/pnas.0400522101 (2004)

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