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Entscheidung: Kenn ich, wähl ich

Ein Vertrautheitssignal im Gehirn gibt Hinweis auf späteres Urteil.
Kopf eines Mannes als Silhouette, der sich einen Stift an den Mund hält, vor einem Zahlen-Hintergrund
Welche Stadt ist größer: Mailand oder Sabadell? Wer auf Mailand tippt, weil er die norditalienische Metropole kennt, von Sabedell jedoch noch nie etwas gehört, der liegt richtig. Einfache Faustregeln wie diese Bekanntheitsheuristik verwenden Menschen oft im Alltag, um sich schnell zu entscheiden. Wissenschaftler der Universität des Saarlandes haben nun ein Vertrautheitssignal in der Hirnaktivität von Probanden entdeckt, welches einen Hinweis darauf lieferte, wie eine anschließende Städtewahl ausfiel.

In zahlreichen Durchgängen präsentierten die Forscher ihren Probanden jeweils nacheinander zwei europäische Ortsnamen und maßen gleichzeitig ihre Hirnströme mittels Elektrozephalografie (EEG). Anschließend sollten die Teilnehmer per Knopfdruck angeben, welche der beiden Städte mehr Einwohner habe.

Wie erwartet, wählten sie in 90 Prozent der Fälle die bekanntere Stadt. Doch bereits bevor die Versuchspersonen ihr Urteil abgegeben hatten, spiegelte sich ihre Entscheidung in den EEG-Daten wider: Je bekannter dem Probanden eine Stadt vorkam, desto stärker schlug nach 300 bis 500 Millisekunden die Hirnstromkurve aus. Anhand dieser ereigniskorrelierten Potenziale konnten die Wissenschaftler in knapp 6 von 10 Fällen die Urteile korrekt vorhersagen.
Obwohl die Teilnehmer vermutlich noch andere Informationen für ihre Einschätzung nutzen, spielt das Vertrautheitsgefühl eine große Rolle, betonen die Forscher. Die Probanden trafen mit dieser Strategie übrigens tatsächlich meist ins Schwarze, da größere Städte in der Regel häufiger in den Medien erscheinen und uns dadurch geläufiger sind. (hd)
  • Quellen
Psychol. Sci., im Druck

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