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Wasserkreislauf: Kohlendioxid bedroht Schäfchenwolken

Cumuluswolken über Organ Pipe Cactus (Arizona)

Mit steigendem Kohlendioxidgehalt der Atmosphäre könnten die Kumuluswolken an der atmosphärischen Grenzschicht deutlich seltener werden. Zu diesem Schluss kommen Jordi de Arellano von der Universität Wageningen und sein Team auf der Basis eines Computermodells, das neben Boden, Atmosphäre und Wasser auch die Vegetation berücksichtigt. Ursache des Effekts ist nach ihren Angaben, dass Pflanzen bei höheren Kohlendioxidkonzentrationen ihre Spaltöffnungen schließen und daher weniger Wasser verdunsten. Kumuluswolken spielen eine wichtige Rolle im kontinentalen Wasserkreislauf, bei der Entstehung von potenziell gefährlichen Gewitterstürmen und für die Energiebilanz der Erde.

Kumuluswolken über Organ Pipe Cactus (Arizona) | Wolken mit großer vertikaler Erstreckung: Cumulonimbus capillatus praecipitatio (flaumige Gewitterwolke mit Niederschlag), Cumulus mediocris (Haufenwolke von mittlerer Größe) und Cumulus humilis (flache, niedrige Haufenwolke), Organ Pipe Cactus (Arizona), 5.9.1994, 15:00 MOZ, Blick W.

Kumuluswolken, dank ihrer charakteristischen flauschigen Erscheinung auch Schäfchenwolken genannt, bilden sich an der atmosphärischen Grenzschicht, dem Übergang von der durch den Boden beeinflussten Luftmasse zur freien Atmosphäre in einigen hundert Metern Höhe. Sie entstehen durch aufsteigende Warmluft, die viel Wasserdampf transportiert. Dieser stammt in vielen Regionen überwiegend von Pflanzen, die über ihre Blätter Wasser verdunsten lassen. Steigt der Kohlendioxidgehalt der Luft, nehmen Pflanzen das Gas effektiver auf, so dass die Spaltöffnungen (Stomata) häufiger geschlossen sein können, womit die Pflanze Wasser spart.

Simulationen deuten darauf hin, dass der Stomatawiderstand, der die Rate von Verdunstung und Gasaustausch beeinflusst, bei höherer Kohlendioxidkonzentration um etwa 40 Prozent steigen könnte. Das reduziert die Verdunstung um ein Drittel, wodurch die atmosphärische Grenzschicht trockener und die Wolkenbildung gehemmt wird. Die Forscher geben allerdings zu bedenken, dass im wärmeren Klima mehr Wasser aus dem Boden verdunstet, was den Effekt unter Umständen teilweise ausgleichen könnte, genauso wie stärkerer Pflanzenwuchs durch zusätzliches Kohlendioxid. Es gibt also noch Hoffnung für die Schäfchenwolken.

  • Quellen
Nature Geoscience 10.1038/ngeo1554, 2012

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