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Globale Erwärmung: Korallen wechseln im warmen Wasser den Partner

Unter Hitzestress suchen sich Korallen Symbionten, die Wärme besser vertragen.
Korallenriff

Korallen suchen sich gelegentlich eine neue Algenart für die Symbiose, wenn sie Hitzestress ausgesetzt sind. Das zeigen Versuche mit karibischen Sternkorallen der Art Orbicella faveolata, die eine Arbeitsgruppe der University of Miami über einen Zeitraum von zwei Wochen gezielt Wärmestress aussetzte. Wie das Team um den Meeresbiologen Ross Cunning feststellte, stießen die Nesseltiere dabei nicht nur vorübergehend ihre Algen aus – ein als Korallenbleiche bezeichneter Vorgang –, sondern suchten sich danach auch sehr genau aus, welche Gäste sie wieder aufnahmen. Je wärmer das Wasser während der Bleiche, desto hitzetolerantere Symbionten bevorzugten sie.

Die Korallenbleiche ist der Grund, weshalb der Klimawandel vermutlich Korallenriffe besonders gefährdet. Korallen enthalten in ihrem Gewebe einzellige Algen, die Fotosynthese betreiben und den Polypen der sesshaften Kolonie Nährstoffe liefern. Doch schon eine geringe Erhöhung der Temperatur stört das Gleichgewicht der Partner, und die Einzeller, deren Pigment für die Farbe der Korallen verantwortlich ist, lassen ihren Wirt ausgebleicht zurück. Die Korallenpolypen scheinen sich das aber zu merken – wenn die Algen zurückkommen, nehmen sie bevorzugt jene Abstammungslinien auf, die besonders hitzetolerant sind. Woher sie das wissen, ist noch unbekannt – aber es zeigt, dass Korallen dem Klimawandel nicht völlig wehrlos ausgeliefert sind.

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