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Landwirtschaft: Luftverschmutzung schmälert Reisernten

Reisernte
Ein Viertel bis ein Fünftel mehr Reis hätten Bauern in Indien in den 1990er Jahren ernten können, wenn die Luft weniger stark verschmutzt gewesen wäre. Aerosolwolken und der Klimawandel jedoch schmälerten massiv den Ertrag, wie Veerabhadran Ramanathan von der Universität von Kalifornien in San Diego und seine Kollegen ermittelten.

Die Reisernten in Indien waren nach der Grünen Revolution in den 1960er und 1970er Jahren zunächst dramatisch gestiegen, flachten dann aber seit den 1980er Jahren ab. Inzwischen mehren sich die Befürchtungen, dass Indien seine Eigenversorgung in der Reisproduktion verlieren könnte.

Haze über Nordindien | Am 5. November 2006 nahm der Nasa-Satellit Aqua ein schmales Dunst-Band über dem nördlichen Indien auf, das auch über das südliche Nepal und bis nach Bangladesch reicht. Könnte die Luftbelastung verringert werden, steigerten sich womöglich die Reisernteerträge.
Die Forscher kombinierten nun in einem Modell historische Daten zu Reisernten mit den bekannten Effekten, welche die Smogwolke und Treibhausgase auf das Wachstum von Pflanzen haben. Dabei beobachteten sie insbesondere nach Mitte der 1980er Jahre sich ergänzende negative Auswirkungen.

Die Aerosol-Wolken machten den Indischen Subkontinent kühler und trockener. Dass sie damit die schädlichen Effekte des Klimawandels ausbügelten, wie oft vermutet, bestätigte sich in den Modellrechnungen jedoch nicht: Als die Forscher den Smog reduzierten, wurde es zum einen – positiv für den Reis – feuchter. Zum anderen verringerte eine Senkung der Treibhausgas-Konzentrationen insbesondere höhere Nachttemperaturen, die das Wachstum der Reispflanzen beeinträchtigen. So kämen den Bauern kombinierte Maßnahmen für saubere Luft und gegen den Klimawandel am stärksten zugute. (af)

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