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Neurobiologie: Magnetresonanztomografie als Lügendetektor?

Da das Gehirn während des Lügnens andere Bereiche aktiviert als bei wahren Aussagen, könnte die funktionelle Magnetresonanztomografie (fMRT) Täuschungsmanöver mit derselben Verlässlichkeit offenbaren wie ein Lügendetektor, der auf verschiedenen physiologischen Reaktionen beruht.

Scott Faro von der Temple-Universität und seine Kollegen hatten sechs von elf Freiwilligen gebeten, mit einem Spielzeuggewehr Platzpatronen abzuschießen, dies jedoch anschließend bei einer Befragung zu leugnen. Andere Teilnehmer, die nicht geschossen hatten, sollten dagegen die Wahrheit sagen. Während des "Verhörs" verfolgten die Forscher die Gehirnaktivität mit fMRT und überwachten gleichzeitig die Atmung, den Blutdruck und die Leitfähigkeit der Haut, die sich beim Schwitzen ändert.

Der fMRT zufolge aktivierten die Lügner mehr und andere Hirnareale als die wahrheitsgetreuen Probanden. Im Aufdecken der Unwahrheit zeigten sich beide Verfahren gleich sicher. Lügendetektoren sind allerdings umstritten, da die körperlichen Reaktion von Mensch zu Mensch unterschiedlich sind und auch beeinflusst werden können. Ob dies auch für die Gehirnaktivität und damit die Verlässlichkeit von fMRT gilt, können die Forscher noch nicht sagen.

Frühere Studien hatten bereits gezeigt, dass beim Lügen und Sagen der Wahrheit unterschiedliche Areale aktiviert werden. Laut Faro war dies aber die erste Untersuchung, in der ein direkter Vergleich mit einem Lügendetektor erfolgte und die Aussagen der Teilnehmer auf einer tatsächlichen Begebenheit beruhen und nicht nur der Anweisung, auf manche Fragen falsch zu antworten.

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