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Lebenszufriedenheit: Mathematisch Talentierte haben es besser

Gleich ob Mann oder Frau: Wer überdurchschnittliche mathematische Fähigkeiten besitzt, bringt es weiter im Leben und ist zufriedener.
Matheformeln

Seit mehr als 40 Jahren läuft die »Study of Mathematically Precocious Youth« des Vanderbilt Peabody College. Sie untersucht den Werdegang von Männern und Frauen, die sich im Alter von 13 Jahren als mathematisch besonders talentiert erwiesen hatten. Und es zeigt sich: Diese Menschen sind heute überdurchschnittlich oft zufrieden und glücklich mit ihrem Leben und haben es dabei beruflich besonders weit gebracht. Das gilt für beide Geschlechter, wenngleich in einzelnen Kategorien wie dem Durchschnittsgehalt deutliche Unterschiede auftreten. Von den mehr als 1600 Studienteilnehmern tragen heute mehr als 30 Prozent einen Doktortitel, während dies nur für zwei Prozent der US-amerikanischen Gesamtbevölkerung gilt. Überdurchschnittlich viele von ihnen erreichten Spitzenpositionen in Forschungseinrichtungen oder Wirtschaftsunternehmen. Und sie veröffentlichten insgesamt 85 Bücher und knapp 7600 wissenschaftliche Artikel in Fachzeitschriften.

Während beide Geschlechter sich gleichermaßen als sehr glücklich einstuften, zeigten sich deutliche Abweichungen bei den eingeschlagenen Karrierewegen: Männer zog es mehrheitlich in Technologiezweige oder mathematisch-naturwissenschaftliche Fachrichtungen, Frauen hingegen eher in die schulische Bildung und das Gesundheitswesen – oder wurden Hausfrauen. Erstere investierten zudem nach eigenen Angaben deutlich mehr Zeit in ihre Karriereplanung als Frauen, die wiederum mehr in Familie investierten oder investieren mussten. Das spiegelt sich unter anderem im mittleren Gehalt wider, das bei den Männern deutlich höher liegt als bei den Frauen. Beide Geschlechter äußerten wiederum übereinstimmend stark, wie wichtig Familie für sie sei, auch wenn sich die Männer dieser dann weniger widmeten. Familie sei für sie das, worauf sie am stärksten stolz wären, äußerten beide gleichermaßen. Am meisten überraschte die Forscher um Camilla Benbow aber letztlich, dass trotz der ebenso festgestellten beruflichen Unterschiede beide Seiten gleichermaßen sehr zufrieden mit ihrem Leben waren.

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