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Nobelpreise 2009: Medizin-Nobelpreis für die Erforschung der Chromosomen-Endkappen

Nobelpreisträger
Der diesjährige Nobelpreis für Medizin oder Physiologie geht gemeinsam an Elizabeth Blackburn von der University of California in San Francisco, Carol Greider von der Johns Hopkins University in Baltimore und Jack Szostak vom Howard Hughes Medical Institute in Boston. Die Laureaten werden für ihre Forschungen über den Schutz von Chromosomen durch die an ihren Enden befindlichen Telomerstrukturen und das Enzym Telomerase ausgezeichnet.

Die langen Molekülketten der DNA in unseren Zellkernen sind dicht in Chromosomen gepackt, an deren äußersten Enden sich die charakteristischen Telomer-Kappen befinden. Blackburn und Szostak entdeckten als Erste, dass die einzigartige Sequenz dieser Telomere die Chromosomen davor schützt, von den angreifbaren Enden her nach und nach abgebaut zu werden. Greider und Blackburn identifizierten später mit der Telomerase das Enzym, welches die Telomere herstellt.

Die Nobelpreisträger | Carol Greider von der Johns Hopkins University School of Medicine in Baltimore (links), Elizabeth Blackburn von der University of California in San Francisco und Jack Szostak vom Howard Hughes Medical Institute in Boston bekamen gemeinsam den diesjährigen Nobelpreis für Medizin oder Physiologie verliehen.
Die Telomer-Schutzkappen werden im Lauf unseres Lebens immer kürzer: Ihr Abbau ist ein natürliches Anzeichen der Zellalterung. Umgekehrt aber wird dieser Alterungsprozess durch die Aktivität des Telomer-verlängernden Enzyms Telomerase verlangsamt. Diese Verlangsamung der zellulären Seneszenz kann auch Nachteile mit sich bringen, wie das Beispiel einiger Krebszelltypen zeigt: Sie könnten auch wegen einer hoch aktiven Telomerase im Prinzip unsterblich sein, meinen Forscher. Andererseits beschädigen Defekte an Telomerasen, wie sie bei bestimmten Erbkrankheiten auftreten, die betroffene Zellen massiv. Forschungen an dem Zusammenspiel von Telomerase und Telomeren haben die Entwicklung neuer therapeutischer Ansätze zur Bekämpfung solcher Krankheiten schon befruchtet.

Ausführliche Informationen finden Sie in unserem Beitrag "Medizin-Nobelpreis 2009: Verkappt zur Unsterblichkeit"

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