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Fortpflanzung: Mehr Söhne in warmen Jahren

In wärmeren Jahren kamen beim nordfinnischen Volk der Samen des 18. und 19. Jahrhunderts mehr Söhne zur Welt, während ein warmes Vorjahr anschließend die Geburt von Töchtern begünstigte. Samuli Helle und sein Team von der Universität Turku konnten anhand von alten Daten diesen Temperatureinfluss auf das Geschlechterverhältnis nachweisen.

Das Volk der Samen, das sich vom Fischen und Jagen ernährt, bewohnte zu dieser Zeit weite Teile des finnischen Nordens, wo sie auch heute noch leben. Um die Zahl der männlichen und weiblichen Geburten zwischen den Jahren 1745 und 1890 in drei Populationen der Samen zu ermitteln, hatten die Forscher historische Kirchenregister ausgewertet. Die Jahresdurchschnittstemperaturen erhielten sie aus Jahresringen von Waldkiefern sowie aus Wetteraufzeichnungen. Dabei zeigte sich, dass in wärmeren Jahren die Zahl der geborenen Jungen anstieg. War dagegen das Jahr vor der Geburt besonders warm, entstand ein Mädchenüberschuss.

Die Gründe für diesen Effekt sind den Wissenschaftlern noch unbekannt. Sie vermuten, dass die Temperatur die Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft, den Ernährungszustand der Mutter oder auch die Totgeburtenrate beeinflusst hat. (vs)

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