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Seuchen: Das Mers-Virus kommt durch die Luft

Mediziner wissen noch nicht, ob die oft tödlichen Mers-Viren auch über die Luft übertragen werden. Vorsicht scheint angebracht.
Mers-Virus bei der Attacke

Das häufig tödliche mit Sars verwandte Mers-Virus verbreitet sich vielleicht auch über die Luft. Zumindest haben Forscher das Virus nun im Nahen Osten, wo die Krankheit besonders wütete, in der Luft des Stall eines erkrankten Dromedartreibers mit PCR-Technik nachgewiesen. Dabei identifizierten sie exakt den Virusstamm, der auch den Patienten infiziert hatte.

Coronavirus unter dem Elektronenmikroskop | Diese eingefärbte Aufnahme aus einem Transmissionselektronenmikroskop zeigt das Mers-Coronavirus, das 2012 erstmals gesicherte Krankheitsfälle bei Menschen verursacht hat.

Das Mers-Coronavirus kann sich unter Menschen nicht sehr schnell ausbreiten; es springt offenbar immer wieder von Tieren auf den Menschen, wobei wohl Dromedare als Reservoirwirt dienen. Die Tiere tragen zumindest – anders als Kühe, Ziegen und Schafe – oft Antikörper gegen das Virus als Zeichen einer früheren Infektion. Im Labor lassen sich zudem menschliche Zellen mit dem Kamelvirus infizieren.

Wie eine Infektion in natürlicher Umgebung erfolgt blieb bisher allerdings unklar: In Frage kommt der Genuss von Kamelrohmilch und Dromedarfleisch oder ein naher Kontakt. Die neuen Ergebnisse lassen es nun möglich erscheinen, dass eine Infektion über frei in der Luft schwebende Erreger zumindest möglich ist. Als Vorsichtsmaßnahme sei angeraten, beim Umgang mit Dromedaren in Regionen, in denen das Virus kursiert, Atemschutzmasken und Schutzkleidung zu tragen.

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