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Eiszeit: Methan aus arktischen Seen heizte das Ende der Eiszeit an

Seenlandschaft in Nordsibirien
Der plötzliche Anstieg der Methankonzentrationen zum Ende der letzten Eiszeit könnte auf das Entstehen zahlreicher Seen in Permafrostgebieten zurückzuführen sein, berichten Forscher um Katey Walter von der Universität von Alaska in Fairbanks.

Methanblasen im Eis | Im Eis eingeschlossene Methanblasen in einem sibirischen See: Sie ermöglichen den Forschern abzuschätzen, welche Mengen des Treibhausgases pro Jahr aus dem Gewässer entweicht.
Vor 14 000 bis 11 500 Jahren waren die Methangehalte in der Atmosphäre drastisch gestiegen. Bisher hatten Forscher dies auf zerfallende Gashydrate oder Auftauprozesse in Feuchtgebieten zurückgeführt. Walter und ihre Kollegen vermuten jedoch, dass die damals massenhaft entstandenen Thermokarstseen die Hauptrolle gespielt haben. Diese Gewässer bilden sich, wenn das Eis tief im Boden schmilzt, die Oberfläche einsinkt und sich die Senke mit Wasser füllt. Mikroorganismen am Boden beginnen, das abgestorbene organische Material zu zersetzen, wodurch Methan entweicht.

Brennendes Methan | Katey Walter hat eine Methanblase eines Thermokarstsees entzündet, um so nachzuweisen, dass es sich tatsächlich um das Treibhausgas handelt.
Laut Walter und ihren Mitarbeitern könnte diese Methanquelle 33 bis 87 Prozent des damaligen Anstiegs der Methankonzentrationen ausgemacht haben. Die Forscher hatten heutige Seen untersucht und auch Proben im Labor unter kontrollierten Bedingungen aufgetaut, um zu sehen, wann und welchem Umfang eine Methanproduktion eintritt. Sie befürchten, dass bei weiterhin kletternden Temperaturen in den jetzt bereits tauenden Permafrostgebieten – die arktischen Breiten sind davon besonders betroffen – das Zehnfache der heutigen Methangehalte in der Atmosphäre aus den dortigen Seen entweichen könnte. (af)

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