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Hochschulen: Frauen sind auf dem Vormarsch

Frauen drängen zunehmend an die Hochschulen - und auf Professuren. Doch allen Fortschritten zum Trotz: Bei der Besetzung von Lehrstühlen ist noch viel Luft nach oben.
Doktorhüte

Seit 1993 hat sich die Zahl der Frauen an den Universitäten deutlich erhöht – in allen Kategorien. Zu diesem Schluss kommt eine Erhebung der Gemeinsame Wissenschaftskonferenz (GWK), die seit 25 Jahren kontinuierlich Daten zu dieser Thematik erhebt. So stellen Studentinnen mittlerweile 49,5 Prozent (1993: 44,4 Prozent) der Erstsemester und erzielen sogar 51 Prozent der Studienabschlüsse (39,7 Prozent) – sie brechen also seltener das Studium ab wie ihre Kommilitonen. Nahezu gleichauf mit den Männern liegen die Frauen mittlerweile auch bei den Promotionen, denn Doktorandinnen liefern 45,5 Prozent aller Doktorarbeiten: ein Zuwachs um etwa die Hälfte seit 1993.

Nach oben hin dünnt der Frauenanteil jedoch deutlich aus. Nur etwas mehr als ein Viertel aller Habilitationen stammt aus ihrer Feder (immerhin mehr als eine Verdopplung im vorgestellten Zeitraum), und nur ein Fünftel aller Lehrstühle wird von Professorinnen besetzt (1993: 6,9 Prozent). Dass die Karriereleiter die gegenwärtige Entwicklung an den Universitäten nur zeitversetzt widerspiegelt, zeigt sich allerdings beim Vergleich der unterschiedlichen Besoldungsstufen: Unter den W1-Professuren besetzen Frauen bereits 38 Prozent der Stellen, bei den C4/W3-Professuren hingegen nur 16,5 Prozent. Auch außerhalb der Hochschulen zeigt sich ein Trend zu mehr Frauen in Führungspositionen, der aber in den Forschungseinrichtungen deutlich schwächer ausfällt. Im Schnitt besetzen Frauen 13,5 Prozent aller leitenden Posten bei Max-Planck-Gesellschaften (1993: 2,1 Prozent, Leibniz-Gemeinschaft, der Fraunhofer-Gesellschaft und der Helmholtz-Gemeinschaft – mit beträchtlichen Unterschieden zwischen den verschiedenen Gruppen: Die Max-Planck-Institute führen mit fast 20 Prozent, während es bei Fraunhofer nur kümmerliche vier Prozent sind.

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