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Krebsforschung: MicroRNA lässt Krebszellen metastasieren

Kleine RNA-Moleküle, auch micro- oder miRNA genannt, bringen Tumorzellen dazu, Metastasen zu bilden und in andere Gewebe einzudringen, berichtet eine Forschergruppe um Li Ma vom Massachusetts Institute of Technology (MIT). Die Wissenschaftler klärten den Mechanismus auf, mit dem die Moleküle die Invasion von Krebszellen in andere Gewebe auslösen.

Die winzigen Moleküle sind an der Regulation diverser Zellprozesse beteiligt, etwa bei der Blütenbildung von Pflanzen. Sie lagern sich an die Boten-RNA eines bestimmten Gens an und blockieren so gezielt deren Übersetzung in Proteine. Dass miRNA auch eine Rolle bei der Krebsentstehung spielt, wurde bereits in zahlreichen Studien beobachtet. Doch nun haben die MIT-Forscher herausgefunden, dass eine bestimmte Sorte dieser Moleküle, die micro-RNA-10b (miR-10b), besonders häufig in aggressiven Brustkrebszellen auftaucht und die Metastasierung bewirkt.

Die Wissenschaftler konnten Metastasen auslösen, indem sie Krebszellen so veränderten, dass sie viele miR-10b-Moleküle herstellten. Schalteten die Forscher dagegen die Produktion dieser Moleküle aus, so verloren die Zellen ihre Eigenschaft, in andere Gewebe vorzudringen. Die ursprüngliche Aufgabe dieser microRNA könnte es sein, Zellen im heranwachsenden Embryo zu ermöglichen, von einem Teil des Fötus in einen anderen zu wandern, so der Leiter der Arbeitsgruppe Robert Weinberg. (as)

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