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Marsforschung: Mission des US-Marsrovers Spirit offiziell beendet

US-Marsrover Spirit
Seit rund 14 Monaten versucht die US-Raumfahrtbehörde NASA mittels Funkbefehlen von der Erde aus und von den den Mars umkreisenden Raumsonden, die seit dem 22. März 2010 schweigende Sonde Spirit zu einer Funkantwort zu bewegen. Alle Bemühungen waren vergeblich, so dass die NASA den Marsover nun endgültig aufgibt.

Spirit hatte sich im Jahre 2009 in weichem Boden in der Region der Columbia Hills festgefahren, seine Antriebsräder waren dabei tief im Marsboden versackt. Somit konnte der Rover beim heraufnahenden Marswinter nicht in eine günstige Position gebracht werden, dass seine Solarzellen zur Stromversorgug in einem optimalen Winkel zur tiefen Tagesbahn der Sonne im Winter standen. Daher konnte der Rover immer weniger Energie für die langen Marsnächte in seinen Batterien speichern, die sich immer mehr leerten. Der letzte kurze Kontakt erfolgte am 22. März 2010 nach 2208 Marstagen.

Dennoch ist die Mission von Spirit ein beispielloser Erfolg. Ursprünglich hatten sich die Missionskontrolleure der NASA eine Betriebsdauer von 90 Marstagen erhofft, tatsächlich hielt der im Januar 2004 gelandete Rover rund sechs Jahre durch. Seine identische Schwestersonde Opportunity, die 2004 auf der anderen Seite des Roten Planeten niederging, ist nach wie vor aktiv und hat bereits mehr als 29 Kilometer auf der Marsoberfläche zurückgelegt.

Die NASA entschloss sich zum Abbruch der Wiederbelebungsversuche, weil sie ihre Resourcen nun auf Opportunity und den im November 2011 bevorstehenden Start des Marsrovers "Curiosity" konzentrieren möchte. Dieser Nachfolger ist sehr viel größer und leistungsfähiger als Spirit und Opportunity und wird mit einem Radioisotopen-Generator betrieben. Somit steht der Sonde sehr viel mehr Betriebsenergie als mit Solarzellen zur Verfügung und sie ist unabhängig von den Beleuchtungsverhältnissen. Curiosity soll im August 2012 auf der Marsoberfläche aufsetzen.

Tilmann Althaus

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