Direkt zum Inhalt

Entwicklung: Molekularer Schalter für Pubertät bestätigt

Wissenschaftler um Muhammad Shahab von der Universität Pittsburgh haben nun auch bei Affen einen Signalweg für das Einsetzen der Pubertät bestätigt, der bereits bei Nagetieren aufgedeckt worden war. Demnach aktiviert das Protein Kisspeptin, das von dem Gen KiSS-1 kodiert wird, das Rezeptorprotein GPR54 im Hypothalamus. Dies trägt offenbar dazu bei, dass die Ausschüttung des Gonadotrophin-Releasing-Hormons (GnRH) oder Gonadoliberins beginnt, das seinerseits die Freisetzung des follikelstimulierenden (FSH) und luteinisierenden Hormons (LH) steuert. Sie veranlassen die Eierstöcke und Hoden zur Produktion von Geschlechtshormonen, welche zu den körperlichen und psychischen Veränderungen der Pubertät führen. Die Forscher betonen allerdings, dass sicher noch weitere Signalwege das Einsetzen des Entwicklungsprozesses beeinflussen.

Shahab und seine Kollegen hatten kastrierten Affen Kisspeptin intravenös und direkt ins Gehirn gespritzt und bereits nach einer halben Stunde einen starken Anstieg der GnRH-Freisetzung beobachtet, die sich in einer 25fachen Konzentration des luteinisierenden Hormons widerspiegelte. Wie die Forscher weiter feststellten, werden die Gene für KiSS-1 und GPR54 bei normalen, gesunden Tieren erst kurz vor dem Eintreten in die Pubertät im Hypothalamus aktiv. Die entscheidende Rolle von GPR54 für die körperliche Entwicklung untermauern auch die Ergebnisse, dass bei Menschen mit einem Defekt in dem dafür kodierenden Gen die Pubertät erheblich verzögert beginnt.

Schreiben Sie uns!

Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.

Partnerinhalte

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.