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Neurologie: Neue Ursache für Epilepsie gefunden

Eine fehlerhafte Signalverrechnung innerhalb der Nervenzellen könnte Epilepsie auslösen, haben Wissenschaftler aus den USA, Frankreich und Deutschland herausgefunden. Bislang galt vor allem eine fehlerhafte Übertragung der Signale zwischen den einzelnen Nervenzellen als hauptsächlicher Auslöser der "Fallsucht".

Die Forscher um Christophe Bernard vom Baylor College of Medicine in Houston hatten bei epilepsiekranken Mäusen entdeckt, dass ein bestimmter Ionenkanal in den Nervenzellen ausfiel. Einerseits wurde bei den kranken Tieren das Gen für den Kalium-Kanal seltener abgelesen, andererseits waren die vorhandenen Kanäle durch ein Enzym deaktiviert. Dadurch stömten weniger Kalium-Ionen aus der erregten Nervenzelle, wodurch normalerweise die Erregung gedämpft wird. Diese mangelnde Signaldämpfung könnte zu der erhöhten Erregbarkeit bei chronischer Epilepsie beitragen, spekulieren die Wissenschaftler.

Epilepsie gehört zu den häufigsten neurologischen Erkrankungen, allein in Deutschland sind etwa eine halbe Million Menschen betroffen. Durch unkontrollierte Massenentladungen der Nervenzellen kommte es bei den Erkrankten zu immer wieder auftretenden Krampfanfällen.

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