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News: Neuer Indikator bei fortgeschrittenem Prostatakrebs

Einen neuen Marker, der Knochenmetastasen beim Prostatakrebs anzeigt, haben Wissenschaftler jetzt entdeckt. Unter Umständen weist er auf Knochenmetastasen hin, noch bevor diese in einer Skelettszintigraphie entdeckt werden können.
Hoffnungsvoll zeigte sich Michael Brawer vom VA Medical Center in Seattle, einen Tumormarker gefunden zu haben, der sowohl eine höhere Sensitivität als auch eine höhere Spezifität besitzt als das üblicherweise bei der Suche nach Knochenmetastasen eingesetzte Prostata-spezifische-Antigen, PSA. Brawer konnte an 84 Patienten mit Prostatakrebs zeigen, daß Knochenmetastasen sehr früh N-Telopeptid freisetzen und umgekehrt eine erhöhte Konzentration von N-Telopeptid im Blut mit hoher Wahrscheinlichkeit auf Knochenmetastasen hinweist. Die neuen Ergebnisse wurden auf der 93. Jahrestagung der American Foundation for Urologic Disease in San Diego, vom 30.5.-4.6.1998 vorgestellt.

N-Telopeptid ist ein Typ I-Kollagen, das am Knochenaufbau beteiligt ist. Treten Knochenmetastasen auf, wird es von den Knochen-abbauenden Zellen, den Osteoklasten, ins Blut abgegeben und kann hier gemessen werden. Besondere Bedeutung hat es auch bei Männern, die Hormone zur Behandlung des Prostatakrebses erhalten, da es unabhängig vom Hormonstoffwechsel produziert wird.

Weitere großangelegte Studien sind notwendig, um diese ersten Ergebnisse an einem größeren Kollektiv zu bestätigen, erklärte Brawer. Diese werden beginnen, sobald die dafür notwendigen Testverfahren von der zuständigen Pharmafirma produziert worden sind. Bestätigen sich die Ergebnisse, ermöglicht dies nicht nur eine genauere Bestimmung des Erkrankungsstadiums, sondern hat unter Umständen auch Auswirkungen auf die weitere Therapie. Bei Männern mit hohen Konzentrationen an N-Telopeptid im Blut könnten Brawers Meinung nach bereits Mikrometastasen vorliegen, die sich in der Skelettszintigraphie noch nicht darstellen. Bei diesen Patienten sollte die sonst übliche aggressive Therapie überdacht werden. Eine Prostataoperation und Bestrahlung belasten den Patienten hier erheblich, ohne daß die Tumorzellen vollständig beseitigt und die Krankheit geheilt werden könnte. Im umgekehrten Fall sollte bei Männern mit niedrigen N-Telopeptid-Werten und fragwürdigen Knochenmetastasen eine aggressive Therapie erwogen werden.

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