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Nobelpreise 2004: Nobelpreis in Literatur geht an Elfriede Jelinek

Elfriede Jelinek | Die österreichische Schriftstellerin Elfriede Jelinek, geboren 1946, erhält den diesjährigen Nobelpreis in Literatur.
Die österreichische Schriftstellerin Elfriede Jelinek wird mit dem diesjährigen Literatur-Nobelpreisträger ausgezeichnet. Die Schwedische Akademie würdigt die Autorin "für den musikalischen Fluss von Stimmen und Gegenstimmen in Romanen und Dramen, die mit einzigartiger sprachlicher Leidenschaft die Absurdität und zwingende Macht der sozialen Klischees enthüllen".

Elfriede Jelinek wurde am 20. Oktober 1946 in Mürzzuschlag in der Steiermark geboren. Sie wuchs in Wien auf und studierte dort an der Universität Theaterwissenschaft und Kunstgeschichte sowie am Konservatorium Musik und Kompositionslehre. Hier legte sie 1971 ihr Examen als Organistin ab. Sie lebte einige Jahre in Rom und Berlin und nach ihrer Heirat mit Gottfried Hüngsberg im Jahr 1974 abwechselnd in München und Wien.

Ihre schriftstellerische Karriere begann sie 1967 mit der Gedichtsammlung "Lisas Schatten". Beeinflusst durch die Studentenbewegung, wandte sie sich in ihren Texten jedoch bald überwiegend gesellschaftskritischen Themen zu. So handeln ihre Werke häufig von festgefahrenen Ordnungen, der Auseinandersetzung damit und dem Widerstand dagegen. Dabei spielen immer wieder auch Probleme von Frauen mit geschlechtsspezifischer Benachteiligung und Unterdrückung eine Rolle.

Neben Romanen und Lyrik verfasste sie zahlreiche Hörspiele und Theaterstücke sowie Filmdrehbücher und übersetzte Werke von Thomas Pynchon, Georges Feydeau, Eugène Labiche und Christopher Marlowe. Ihr autobiografisch geprägter Roman "Die Klavierspielerin" (1983) wurde im Jahr 2001 von Michael Haneke verfilmt.

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